Rezension

Ein schwächerer Kinsella-Roman

Dich schickt der Himmel - Sophie Kinsella

Dich schickt der Himmel
von Sophie Kinsella

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: Fixie führt den Tante-Emma-Laden ihrer chaotischen Familie in London. Für mehr hat sie eigentlich keine Zeit – außer für Ryan, den besten Freund ihres Bruders, zu schwärmen. Als sie den Laptop eines Fremden vor einer einstürzenden Decke rettet, ist das ihre Chance, Ryan nahezukommen. Denn der Jungunternehmer Sebastian besteht darauf, Fixie einen Gefallen für ihre gute Tat zu schulden. Und so bittet sie ihn kurzerhand, den arbeitslosen Ryan einzustellen. Die Bitte stellt sich jedoch als fatal heraus, denn in Sebs Unternehmen zeigt Ryan sein wahres Gesicht. Und so ist es plötzlich Fixie, die dem charismatischen Sebastian einen Gefallen schuldet ...

Cover: Das Cover passt zu seinen Vorgängern. Es ist süß und verspielt, was perfekt zum typischen Kinsella-Roman passt.

Meine Meinung: Ich bin ein wirklich großer Kinsella-Fan und lese jeden ihrer Romane. Denn bisher konnte mich die Autorin, bis auf wenige Ausnahmen, vollkommen überzeugen. Leider muss ich "Dich schickt der Himmel" auf die Seite der nicht ganz so guten Ausnahmen zählen. Die Geschichte war nicht komplett schlecht, aber ich bin anderes gewohnt. Vor allem an Leichtigkeit hat es mir gefehlt.

Zumindest der typische Kinsella-Humor war nicht weg. Mit ihrem ganz besonderem Charme erzählt sie die Geschichte von Fixie und ihrem Familiengeschäft und reißt damit viel nach oben. Der Schreibstil ist gewohnt leicht und unterhaltsam. Aber durch die etwas schwierigeren Charaktere und die Länge der Geschichte zieht sich das Buch immer mehr, je länger man dabei ist.

Fixie an sich war eine sympathische Protagonistin, aber manchmal wollte ich sie einfach nur schütteln. Sie ist sehr naiv, planlos, überhaupt nicht durchsetzungsfähig und lässt sich von jedem einschüchtern und einlullen. Ihre Geschwister sind komplett ichbezogen und Ryan, der Freund von Fixies Bruder, setzt dem ganzen die Krone auf. Zu großen Teilen waren deren Handlungen und vor allem die Tatsache, dass Fixie nichts dagegen unternimmt, kaum zu ertragen.

Natürlich gibt es diverse charakterliche Weiterentwicklungen in diesem Buch. Besonders Sebastian öffnet Fixies Augen für die Realität und bestärkt sie darin, für sich einzustehen. Am Ende lernt (fast) jeder etwas dazu, aber insgesamt hat mir bei dieser Geschichte trotzdem das gewisse Etwas gefehlt, dass mich in die Welt von Fixie und ihrem Familienladen hingezogen hätte.

Fazit: Mit der Geschichte von Fixie und ihrem Familienladen konnte mich Sophie Kinsella überraschend nicht überzeugen. Der typische Humor der Autorin wurde in "Dich schickt der Himmel" nicht durch die ebenfalls gewohnte Leichtigkeit und den Charme ergänzt. Stattdessen ziehen die teilweise sehr unerträglichen Nebencharaktere und die Dicke des Buches die Geschichte sehr in die Länge. Für mich ein schwächerer Kinsella - aber Ausrutscher passieren jedem Mal. Beim nächsten Buch der Autorin werde ich trotzdem direkt hinlangen!

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