Rezension

Ein neues Hoffnungslicht

Das dritte Licht - Claire Keegan

Das dritte Licht
von Claire Keegan

Zu viele Kinder, zu wenig Geld, und die Mutter ist wieder hochschwanger. Also bringt der Vater die kleine Tochter zu kinderlosen Verwandten seiner Frau - sollen sie doch das Mädchen durchfüttern! Und so findet sich die kleine Erzählerin plötzlich in einer anderen Welt wieder. Bei dem Ehepaar Kinsella gibt es genügend zu essen, sie erlebt Fürsorge und Zärtlichkeit, und das Leben besteht aus einem ruhigen Rhythmus von sinnvollen Tätigkeiten. Dass auch dieses Ehepaar eine Geschichte hat, erfährt das Kind durch eine Nachbarin, die es ausfragt und dabei etwas über die Familie erzählt. Kinsella hilft ihr über diese Erfahrung hinweg und sie erlebt eine Nähe zu ihm, die sie nie zu ihrem eigenen Vater erlebt hat. Kurz vor der Heimfahrt hat das Mädchen ein Erlebnis, das sie ihren Eltern nie erzählen wird...

Dieses Buch ist berührend; es erzählt von einem Kind, das es schwer hat: Der Vater neigt zum Alkohol und zum Glücksspiel, er nimmt die Verantwortung für seine Familie nicht an, und die Mutter ist völlig überfordert. Das Mädchen, das nicht nur materiell, sondern auch emotional verwahrlost ist, erfährt, dass ein anderes Leben möglich ist. Das Buch lässt den Leser voll Hoffnung zurück, dass dieses Kind eine bessere Zukunft haben wird.