Rezension

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Ein Muss für jeden Selection-Fan!

Selection Storys - Herz oder Krone - Kiera Cass

Selection Storys - Herz oder Krone
von Kiera Cass

Bewertet mit 5 Sternen

„Du wirst das Einzige auf der Welt sein, das wirklich zu mir gehört.“

(S.103)

 

Der Titel

Herz oder Krone als Titel für beide Kurzgeschichten finde ich sehr passend.

Amberly hat bereits Jahre vor dem ersten Treffen mit dem Prinzen ihr Herz an ihn verloren, im Laufe des Castings realisiert sie, dass sie auch die Krone will.

 Marlee dagegen hat zwischen Herz und Krone gewählt und sich schlussendlich für die Liebe entschieden. Sie war Die Favoritin des Publikums, doch diese Rolle wollte sie nicht annehmen.

Amberly passt wunderbar in die Rolle der Königin, was sowohl sie als auch Clarkson bald erkennen und was ja auch America später in Selection bekräftigt.

 

Das Cover

Das Mädchen auf dem Cover passt wunderbar zu der ganzen Geschichte. Es wirkt richtig… königlich und sehr elegant. Dass es sich bei dem Mädchen um das gleiche wie auf den übrigen Covern handelt, finde ich sehr gut. So wird zwischen allen Büchern eine rein äußerlich sichtbare Verbindung geschaffen. Allerdings frage ich mich, wer genau hier dargestellt wird. Sowohl America als auch Amberly haben rote Haare, aber da America in diesem Buch ja kaum vorkommt, kann es sich wohl kaum um sie handeln…

 

Die Protagonisten

Amberly, die schon seit sie sieben Jahre alt ist in Clarkson verliebt ist, ist krank. Aufgrund ihres Gesundheitszustandes ist ihre Chance, Kinder bekommen zu können, ziemlich gering. Maxon ist die Erfüllung ihres größten Wunsches und sie würde alles tun, damit er glücklich ist. In Die Königin erfahren wir, dass sie sich durchaus der Fehler ihres zukünftigen Mannes bewusst ist, diese jedoch versucht zu ignorieren, da Clarkson ihr befohlen hat, niemals über die Beziehung seiner Eltern zu reden. Er kannte nie eine Familie, die zusammen hält und kann deshalb seinem Sohn auch nicht der Vater sein, den er sich für sich selbst gewünscht hat. Amberly aber liebt er und im Gegensatz zu seinem Vater gelingt es ihm, der Mann für sie zu sein, den sie verdient.

Marlee hat sich wohl insgeheim schon immer einen Mann gewünscht, den sie von ganzem Herzen lieben kann. In Carter hat sie diesen gefunden. Die beiden würden alles füreinander tun, das Leid des jeweils anderen mit Freuden aufnehmen, nur dass es ihr oder ihm besser geht.  Carter, der eigentlich durch seine Zuneigung zu Marlee Hochverrat am König begangen hat, respektiert Maxon und ist ihm als Diener treu ergeben, ebenso seine Frau. Marlee, am Anfang noch als Anwärterin auf den Thron, ist überglücklich, im Palast bei ihrer besten Freundin America bleiben zu dürfen und arbeitet mit größter Freude für die junge Königin.

 

Die Story

Als großer Selection-Fan kann ich nur sagen, dass mir die beiden Kurzgeschichten sehr gut gefallen haben.

Ich muss zugeben, in den drei ersten Büchern habe ich den König gehasst. Er war für mich lediglich ein brutaler Mann, der seinen Sohn quält und das ganze Land zwanghaft kontrolliert. In Die Königin habe ich mich allerdings ein klein bisschen in ihn verliebt. Dass er nicht so werden will wie seine Eltern und alles dafür tun will, dass dies nicht passiert, muss man ihm hoch anrechnen. Es ist schade, dass ihm dies nicht vollkommen gelingt, aber ich finde es bewundernswert, dass Amberly trotz allem zu ihrem Ehemann steht. Sie selbst ist eine starke Persönlichkeit. Dass ihre Gesundheit an den Zuständen in ihrer früheren Heimat leidet, tut mir sehr für sie leid und ich bin froh, dass sie sich nicht davon unterkriegen lässt. Ich finde, an Clarksons Aussage, Amberly sei das Einzige, was wirklich zu ihm gehöre, kann man schon die Abneigung voraussehen, die er später seinem Sohn entgegen bringt. Dass er trotz seines Unwohlseins, das er gegen eigene Kinder hegt, Amberly ihren Wunsch erfüllt, macht ihn mir noch ein kleines bisschen sympathischer.

Marlee tat mir bereits in Selection unglaublich leid. Nun aus ihrer Sicht zu erfahren, wie es ihr und Carter ergangen ist, ist sehr spannend. Mich hat vor allem interessiert, wie genau Maxon es anstellte, die beiden zu retten. Zusammen mit America, Carter und Marlee bin ich sehr froh, dass ihm dies gelang und er sich gegen seinen Vater stellte. Ein sehr schöner Zusatz ist, wie ich finde, die Szene, in der Marlee das erste Mal seit ihrer öffentlichen Auspeitschung wieder auf America trifft. Es ist wirklich lustig, wie America sich in betrunkenem Zustand verhällt. Das Hin und Her zwischen den Erinnerungen Marlees an die ersten Begegnungen mit Carte und ihrem Alltag nach der Auspeitschung gefällt mir. Allerdings hätte ich mir noch mehr Szenen der heimlichen Treffen der beiden gewünscht.

 

Mein Fazit

Meiner Meinung nach hätte Kiera Cass aus beiden Storys ein jeweils eigenes Buch machen können.

Die Königin habe ich bereits in der Selection-Reihe sehr gemocht und nun verstehe ich auch endlich- zumindest ein kleines bisschen-, warum sie trotz allem bei ihrem Mann bleibt. Und ich kann nachvollziehen, wieso Clarkson so ist wie er ist und wie sein eigenes Casting abgelaufen ist.

Auch Marlee fand ich schon während dem Casting einfach toll. Ich war sehr traurig, als sie öffentlich ausgepeitscht wurde und habe mich zusammen mit America gefreut, als sie wieder auftauchte. Maxon mag ich jetzt auch noch mehr. Es war schön aus Marlees Sicht zu erfahren, wie der Prinz ihr und Carter geholfen hat. Und es ist so schön, dass auch Marlee ihren eigenen Traumprinz gefunden hat. Seufz… Ein wunderschönes Märchen.

Für Selection-Fans sind die Selection Storys sicherlich eine wunderbare Ergänzung, aber ich denke, für Leser, die nicht von der Reihe begeistert sind, ist dieser Zusatz überflüssig.

Ich persönlich habe auf jeden Fall mehr als einmal verzückt geseufzt. ;)