Rezension

Ein lesenswertes Debüt

Herr Jonathan ... - Rosemarie Schmitt

Herr Jonathan ...
von Rosemarie Schmitt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als der pensionierte Bibliothekar Jonathan Engel durch einen tragischen Unglücksfall seine Frau verliert, beginnt für ihn ein Leben voller Einsamkeit. Mit täglichen Ritualen, einem Job als Pförtner und dem Schwelgen in Erinnerungen verbringt er seine Zeit, bis sein tristes Dasein durch unerwartete Ereignisse eine überraschende Wendung erfährt.

„Herr Jonathan ... (unbeabsichtigte Erkenntnisse eines ehemaligen Bibliothekars)“ ist ein intensiver und feinfühliger Debütroman über die Probleme eines Mannes, der nach vielen glücklichen Ehejahren plötzlich alleine zurechtkommen muss. Eingeengt durch innere Zwänge und mit erschütternden Geheimnissen aus der Vergangenheit konfrontiert, durchlebt er eine Zeit, die nicht nur für ihn mit ungeahnten Einsichten und weitreichenden Veränderungen verbunden ist. Dabei durchlebt er Phasen der Trauer und Wut, setzt sich mit dem Leben seiner Mitmenschen auseinander und glaubt fast zum Schluss, sich für immer verabschieden zu müssen. Eine Schilderung, die mit gut gewählten Sätzen und nachvollziehbaren Gedanken erfolgt und dem Leser gleichermaßen vergnügliche, als auch nachdenkliche Stunden beschert.

Fazit:
Ein lesenswertes Debüt mit einem sehr menschlichen Helden, einem angenehm abwechslungsreichen Verlauf, einigen kleinen Ausschweifungen und einem ungewöhnlich lebensnahen Ende.