Ein kleines Schmuckstück, innen wie außen.
Bewertet mit 4 Sternen
Sentaro arbeitet in einem Dorayaki Imbiss. Irgendwie stimmt nichts in seinem Leben: er selbst mag keine Dorayaki, er mag die Schulmädchen nicht, die einen Großteil seiner Kundschaft ausmachen und das Geschäft läuft auch nicht besonders gut. Dorayaki sind Pfannkuchen, die mit einer Paste aus roten Bohnen (An) gefüllt sind. Die Herstellung von An ist sehr aufwendig, deswegen nimmt Sentaro eine Fertigpaste. Eines Tages steht eine alte Frau vor ihm und will für ihn arbeiten. Aber wie könnte die über siebzigjährige Tokue ihm helfen? Es stellt sich heraus, dass sie eine Meisterin in der Herstellung von An ist und sie weiht Sentaro in ihre Geheimnisse ein.
Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich ein Faible für Japan im Allgemeinen habe und für die Bohnenpaste An im Besonderen. Ich hatte ein wenig Angst, dass die Geschichte zu kitschig sein könnte oder das einfach zu wenig passiert. Aber nach einem Drittel des Buches nimmt die Geschichte eine Wendung, die ich nicht erwartet hätte und die mich sehr berührt und interessiert hat. Ich fand es gut, dass ich vorher nichts darüber wusste, denn das hätte mich eher abgeschreckt, deswegen möchte ich auch hier nicht zu viel verraten.
Sentaro und Tokue hatten beide nicht sehr viel Glück in ihrem Leben und es ist sehr bewegend zu lesen, wie ein ungewöhnliche Freundschaft zwischen ihnen entsteht.
Das Buch ist übrigens ein richtiges Schmuckstück: es hat keinen Schutzumschlag, sondern ist in Leinen gebunden. Auch das Vorsatzpapier ist sehr hübsch mit Kirschblüten gestaltet. Es hat ein etwas kleineres Format als die meisten Bücher, es passt einfach alles perfekt zusammen. Dieses Buch macht im Bücherregal oder als Geschenk richtig viel her!
Der einzige Nachteil: man hat es viel zu schnell ausgelesen. Aber das mag für Leute, die vor dicken Wälzern zurückschrecken vielleicht ein Vorteil sein.
„Kirschblüten und rote Bohnen“ hat mir sehr gut gefallen und ich hatte wunderbare Lesestunden. Ich würde eher Frauen als Zielgruppe sehen, man ahnt es ja bereits durch das Cover. Ich gebe sehr gute 4 Sterne.