Rezension

Ein interessantes Thema emotional erzählt

Das Affenhaus - Sara Gruen

Das Affenhaus
von Sara Gruen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine Explosion in einem Sprachlabor des Instituts für Menschenaffen verändert das Leben der dort beschäftigten Wissenschaftlerin Isabel abrupt. Sie wird mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert und ihre geliebten Menschenaffen, Bonobos, verschwinden quasi über Nacht. Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus beginnt eine verzweifelte Suche Isabels nach den Bonobos. Diese tauchen unerwartet eines Tages als neue Stars einer Reality-Show auf. Isabel versucht nun ihre geliebten Affen zu befreien. Mit Hilfe von Studenten, Tierschützern und dem Journalisten John deckt sie dabei immer mehr Intrigen und Verwicklungen zwischen dem Leiter des ehemaligen Sprachlabors und dem Filmproduzenten auf.

Der Roman „Das Affenhaus“ ist der bereits vierte Roman der Autorin Sara Gruen. Sie fuhr für Recherchen zum Roman selbst in ein Sprachlabor und erlebte live und hautnah, wie die Affen kommunizierten und ihren freien Willen äußerten. Sie schloss dabei sogar Freundschaft mit einem Affenweibchen, dem das Buch gewidmet ist.

„Das Affenhaus“ ist ein spannend und einfühlsam erzählter Roman, der die Skrupellosigkeit von Filmproduzenten und Wissenschaftlern aufzeigt. Gleichzeitig aber beschreibt die Autorin auf wundervolle Weise die fast menschlich erscheinende Art der Bonobos. Denn die Beziehung Isabelas zu den Bonobos könnte menschlicher fast gar nicht sein, sie behandelt sie wie eine Familie und auch der Journalist John ist von der Art der Affen fasziniert.

Neben einer actionreichen und fast thrillerartigen Handlung regt der Roman auch stark zum Nachdenken an und wirft die Frage auf, ob der Mensch wirklich so unterschiedlich den Affen gegenüber ist, oder die Wissenschaftler und auch wir selbst uns nicht nur versuchen einzureden, dass wir so viel anders sind.