Rezension

Ein großartiges Fantasy-Spektakel, düster und mitreißend in Szene gesetzt

Die Farbe der Dunkelheit - Angela Mackert

Die Farbe der Dunkelheit
von Angela Mackert

Inhalt:
Die Schattenkönigin Tahereh hat die Macht über die Welt Antiquerra an sich gerissen und hüllt alles Leben in undurchdringliche Dunkelheit. 
Die sechzehnjährige Lena betritt durch ein Tor, das ihr bislang verschlossen blieb, diese Parallelwelt und trifft dort auf den Magiermeister Kieran und seine Gefährten.
Lena ist die langersehnte Fata, mit dessen Hilfe, sie die Strahlenkönigin Alyssa, die von ihrer Schwester Tahereh gefangen gehalten wird, befreien können. Das Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten muss wieder hergestellt werden oder Antiquerra ist dem Untergang geweiht.
Gemeinsam machen sie sich auf den beschwerlichen Weg voller Gefahren und finden dabei neue Freundschaften, unerschütterliche Liebe und den Mut, über sich selbst hinauszuwachsen.
Charaktere:

Lena, die Hauptprotagonistin, sticht aus der breiten Masse heraus und lässt sich nicht in ein Profil pressen. In "ihrer" Welt ist sie eher Einzelgänger und man spürt als Leser das sie etwas Besonderes darstellt. Sie hat ihren Platz noch nicht gefunden, aber auf Antiquerra scheint sie dann endlich "angekommen" zu sein.
Sie entdeckt ihre magischen Fähigkeiten, ihre mentale Stärke und gewinnt im Verlauf der Handlung unheimlich an Reife und Persönlichkeit.

Niven ist in diesem Roman ebenfalls ein sehr wichtiger Charakter. Jedoch ist es schwierig ihn zu beschreiben ohne zuviel zu verraten. Ihn umgibt eine mysteriöse Aura und er löst sowohl beim Leser als auch bei Lena gleich zu Beginn eine einnehmende Faszination aus.

Die Alraunen konnte ich gleich in mein Herz schließen. Sie sind richtig "knorke" und erweisen sich als treue Gefährten, die ohne zu Zögern, ihr eigenes Leben für das Wohl der Kameraden gefährden.

Bemerkenswert in dieser Story sind die Vampire, die man mal von einer ganz anderen Seite kennenlernt. Anfangs ernten sie viel Mißtrauen und auch ich als Leser, empfand sie als Bedrohung. Aber man wurde schnell eines besseren belehrt. Sie werden zur echten Bereicherung für diese gefährliche Mission, übernehmen zeitweise sogar das Kommando, meistern prekäre Situationen und überraschen mit Emotionen. Doch auch das Dämonische blitzt zeitweise hervor.

Meister Kieran hält sich auf der Reise etwas mehr zurück. Finley ist verantwortungsvoll und will niemand unnötig in Gefahr bringen, daher ist er Fremden gegenüber eher misstrauisch. Cara ist als Gestaltenwandlerin immer für eine Überraschung gut.

Meine Meinung:

Die Autorin Angela Mackert hat mit Antiquerra eine detailreiche und ausdrucksstarke Welt erschaffen, die im Verlauf, mehr und mehr, vor dem inneren Auge des Lesers aufersteht.
Dabei verknüpft sie vertraute Elemente mit neuen innovativen Ideen. Antiquerra hat wahrlich viel zu bieten, ein düsteres Setting, beängstigende Szenarien, beeindruckende Wesen und fantastische Kulissen. 
Der sprachliche Stil von Angela Mackert ist für einen Fantasy-Roman wie geschaffen, visuell, fesselnd, prägnant und präzise.
Die Geschichte entwickelt schnell eine eigene Dynamik und die Seiten fliegen nur so dahin, ehe es in einem furiosen Finale den Höhepunkt findet und noch mit einigen berührenden Momenten, den Leser endgültig aus der Parallelwelt entlässt.
Dieser Teil ist in sich abgeschlossen und enthält keinen fiesen Cliffhanger. Jedoch kommt man wohl nicht umhin auch den zweiten Band lesen zu wollen.

5 Sterne von mir für diesen fulminanten Auftakt der Antiquerra-Saga, dem ich jedem nur ans Herz legen kann.