Rezension

Ein etwas anderes Thema interessant aufgegriffen

V is for Virgin - Kelly Oram

V is for Virgin
von Kelly Oram

Bewertet mit 4 Sternen

Valerie ist überzeugte Jungfrau und möchte es auch bis zu ihrer Hochzeit bleiben. Doch das gefällt ihrem Freund Zach nicht, der deshalb mit ihr Schluss macht. Durch ein Video wird Valerie als Virgin Val berühmt und erlangt somit ungewollt die Aufmerksamkeit eines Rockstars, der es sich zur Aufgabe macht, sie zu verführen. Val allerdings bringt das dazu, nur noch konsequenter ihre Überzeugung durchzusetzen und auch andere zum Nachdenken über Sex anzuregen.

 

Das Thema, das hier angesprochen wird, finde ich sehr wichtig. Es gibt mit Sicherheit viele Mädchen/Frauen, die sich unter Druck gesetzt fühlen und deshalb Geschlechtsverkehr haben, obwohl sie noch nicht bereit sind. Davon in einem Buch zu lesen, war mir ziemlich neu und ich fand es unglaublich interessant, aus verschiedenen Perspektiven davon zu erfahren. Valerie gefällt mir eigentlich ziemlich gut, auch wenn sie ihre Ansichten manchmal etwas zu extrem durchsetzen möchte. Für mich ist es, wie für Kyle wohl auch, haha, nicht verständlich, warum Val sich so auf die Ehe fixiert, obwohl sie nicht mal gläubig erscheint. Für mich persönlich macht es Sinn, auf den "Richtigen" zu warten und erst dann zum ersten Mal intim zu werden, wenn man sich vertraut und sich ein Leben miteinander vorstellen kann. Bis zur Ehe zu warten halte ich dagegen nicht für sonderlich schlau, weil das Sexleben nunmal einen wichtigen Teil in einer Beziehung spielt und wenn es körperlich nicht passt, kann das die besten Beziehungen zerstören. Dementsprechend konnte ich Kyles Sicht wirklich gut nachvollziehen. Valeries beste Freundin Cara hat mir total gut gefallen und ich fand es ziemlich unfair, wie Valerie  sie schlussendlich behandelt hat.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, man kommt gut voran ohne über Sätze zu stolpern. Langweilig wird es nicht, auch wenn mir insgesamt ein wenig Spannung gefehlt hat. Die Sprache ist frisch und mir gefällt das "Kontra-geben" der Personen in den Dialogen wirklich gut. Die Zeitsprünge hingegen haben mir nicht so gut gefallen, die kamen aus dem Nichts und man hat immer etwas gebraucht um zu verstehen, dass plötzlich total viel Zeit vergangen ist. Auch, dass Valeries Eltern bzw. Erwachsene allgemein quasi gar nicht vorkommen, ist etwas unrealistisch. Schon zu Anfang habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob Vals Eltern nicht auch was zu dem Mobbing zu sagen haben.

Mit dem Ende habe ich wirklich nicht gerechnet und auch wenn es in sich rund war, kann man sich auf den zweiten Band freuen.

 

Das Cover finde ich übrigens sehr gelungen und je mehr man liest, desto mehr kommt einem der Zusammenhang zwischen den Ketten/Armbändern und dem Coverdesign.