Rezension

Ein eher schwacher Irving

Bis ich dich finde - John Irving

Bis ich dich finde
von John Irving

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich bin ich ein großer Fan von John Irving, doch dieses Buch hat mich ziemlich enttäuscht.
Jack Burns reist im Alter von 4 Jahren mit seiner Mutter durch Europa auf der Suche nach seinem Vater, der die beiden verlassen hat. Irgendwann geben sie die Suche auf, Jack kommt auf eine Mädchenschule und wird zum Schauspieler. Doch sein Vater lässt ihn nicht los, und er erfährt immer mehr Ungereimtheiten in der Geschichte seiner Mutter, sodass er sich noch einmal auf die Suche nach William Burns begibt.
"Bis ich dich finde" ist ein sehr langes Buch. Ich habe auf die große Auflösung, auf den besonderen Moment gewartet, den ich bei Irving sonst kenne. Für mich kam er dieses Mal nicht. Mit der Figur des Jack Burns konnte ich mich nicht so recht anfreunden und mit den anderen Charakteren, die ihn missbraucht und angelogen haben, noch weniger. Die meiste Zeit über fragte ich mich, wie man einem Kind so etwas antun könne, und war oft kurz davor, das Buch wegzulegen. Meiner Meinung nach plätschtert die Handlung sehr langsam dahin, erst am Ende wird es spannend. Dafür, dass ich knapp 1100 Seiten auf die Auflösung gewartet habe, war sie bzw. das Ende recht unbefriedigt und offen.
Es ist schade, dass mir das Buch so wenig zusagt. Andere Bücher von Irving kann ich definitiv eher empfehlen!