Rezension

Ein Buch für Bibliophile

Bücherfeinde - William Blades

Bücherfeinde
von William Blades

William Blades beschäftigt sich in seinem Buch "Die Bücherfeinde", Überraschung, mit den Feinden bzw. Gefahren, die Bücher im Laufe der Geschichte, bis heute, bedrohen. Die Gefahren sind zum Teil naheliegend, wie Feuer oder Wasser, aber auch überraschend, wie z. B. der Frühjahrsputz der geliebten Ehefrau oder der unachtsamen Putzfrau. 

Das Buch beginnt mit einer kurzen Darlegung des Lebens des Autors, durch den Herausgeber Hektor Haarkötter. William Blades war nicht nur bibliophiler Büchersammler, er war auch Schaffer (heisst hier Drucker) von Büchern. Blades macht klar, dass die Feinde der Bücher niemals aussterben und die Bücher so einer andauernden Bedrohung ausgesetzt sind. Als gefährlichste Bücherfeinde macht Blades Feuer, Wasser, Gas, Hitze, Staub, Vernachlässigung, Ignoranz, Fanatismus, wie auch kleine, lebendige Schädlinge (wie z. B. den Bücherwurm - den gibt es tatsächlich) aus. Eine Gefahr für Bücher können aber auch Sammler, Buchbinder, Kinder und Dienstboten sein. Warum nur glaubt Blades, dass der Drucker kein potenzieller Feind des Buches ist ??? Blades schildert mit viel Liebe zum gedruckten Wort und mit viel Humor die Gefahren, die den Büchern durch die Geschichte drohten (und noch immer drohen). Teils sehr historisch, teils sehr skurril. 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es eignet sich meiner Meinung nach aber nicht für die breite Masse der Leser, hingegen ist es für bibliophile Büchersammler unerlässlich. Zunächst, weil es um Bücher geht, des Weiteren kennt jeder Sammler das Gefühl, Angst um seine Bücher zu haben. Es gibt so viele Gefahren für die kleinen Schätze. Wer zwischen 500 und 1000 Bücher zu Hause hat, sollte sich wappnen und wissen, aus welcher Richtung Gefahr drohen kann. Rauchmelder und Feuerlöscher in der Bibliothek sind schön und gut, wenn man Blades gelesen hat, weiss man aber, dass das unter Umständen nocht nicht genügt.