Ein Blick in eine andere Welt
Bewertet mit 4.5 Sternen
Ich gehöre zu den Stadtmenschen, für die das Landleben eine andere Welt zu sein scheint. Die Autorin ist mir thematisch (Tierrechte und Veganismus) schon öfter begegnet (unter anderem mit "Feuerfieber", dem Crowdfundingbuch für ihre kleine Schafherde) und so habe ich, als mir dieses Buch durch Zufall in die Hände gefallen ist, die Gelegenheit gern genutzt, mal über den Tellerrand zu schauen.
In ihrer sehr herzlichen und herzerwärmenden Art beschreibt Hilal Sezgin hier ihre Erfahrungen mit dem Umzug aufs Land und der Fürsorge für Tiere - mit all den damit verbundenen Freuden und Schwierigkeiten. Ich musste oft schmunzeln, aber manches Mal war ich auch berührt und betrübt - Schreibstil und Inhalt der Geschichten passen gut zusammen. Auch die vielen positiven Erfahrungen mit den hilfsbereiten Freunden und Nachbarn sind etwas, worauf man als Stadtmensch vielleicht sogar ein bisschen neidisch sein kann.
Ich glaube nicht, dass jeder, der einen ähnlichen Versuch wagt, auch unbedingt ähnliche Erfahrungen machen wird - man muss schon auch Glück haben und für dieses Leben geschaffen sein - ob man es ist, kann man aber wohl nur durch Ausprobieren herausfinden.
Gefreut hat mich, dass man im Buch über die persönlichen Erfahrungen und Geschichten auch grundsätzlich Gedankenanstöße zum Thema Tierethik und Tiernutzung bekommt, und zwar ohne dass es "missionierend" wirkt.