Rezension

Ein bisschen zu viel des Guten

Broken - Amanda Kyle Williams

Broken
von Amanda Kyle Williams

Bewertet mit 3 Sternen

Keye Street führt ein Detektivbüro, ein Job, den sie als ehemalige Polizei-Profilerin hervorragend ausführen kann. Allerdings wäre sie lieber Polizei-Profilerin. Sie musste wegen Alkoholproblemen den Job quittieren.
Ihre Cousine Mikki, die wunderschöne, erfolgreiche Fotografin mit Depressionen, Verfolgungswahn und Drogenproblemen, ruft Keye an, weil bei ihr eingebrochen wurde.

So fängt es an. Zunächst ist man ein bisschen orientierungslos, weil sowohl Keyes als auch Mikkis problematische Vergangenheit erstmal gründlich beleuchtet wird.
Gleichzeitig bekommt Keye den Auftrag herauszufinden, warum Zementmischung und Hühnerfutter in einer Urne gefunden wurde und wo die Asche geblieben ist. Außerdem wird ein Junge tot aufgefunden. Diesen Fall betreut Rossa, Keys Liebster, der sie immer noch ab und zu mit ermitteln lässt.

Irgendwie hat man das Gefühl, die Autorin wollte sich nicht festlegen. Vorsichtshalber wirft sie mehrere attraktive Frauen mit Problemen in den Ring und sorgt für massenhaft kriminalistische Verwirrung. Gelegentlich muss man sich sammeln, um den Überblick zu behalten: Warum fährt sie gerade von wo nach wo? Bisweilen muss sie auch alles stehen und liegen lassen, weil sie ein Notruf von zu Hause ereilt: Ihre Katze hat sich verlaufen!
Die Geschichte ist eigentlich ganz schön erzählt, es liest sich gut, dieses Buch. Allerdings hat man immer im Hinterkopf, es ist ein bisschen zu viel des Guten.
Zum großen Finale, wenn der Psychopath zum letzten Schlag ausholen will, kommt zu der gruselig, bedrohlichen Situation auch noch ein Tornado über Atlanta. Während Keye um ihr Leben kämpft, bricht auch noch das Haus zusammen und die Welt geht unter.
Das nimmt jedem Grusel den Schrecken, so lächerlich ist das.

Dieses Buch ist kurzweilige Thrillerkost für zwischendurch. Allerdings eher Fastfood als Haute Cuisine. Man sollte keinen allzu kritischen Gaumen haben.