Rezension

Ein anspruchsvoller historischer Roman

Der Kaffeedieb - Tom Hillenbrand

Der Kaffeedieb
von Tom Hillenbrand

Bewertet mit 4 Sternen

683: Der verarmte Adelige Obediah Chalon versucht durch allerhand Betrügereien zu Reichtum zu kommen. Dabei fälscht er sehr geschickt Dokumente, doch damit handelt er sich sehr viel Ärger ein. Gerade als alles verloren scheint, bekommt er einen besonderen Auftrag: Er soll das Kaffeemonopol den Türken abspenstig machen, indem er Kaffee-pflanzen nach Europa schmuggelt, wo immer mehr nach dem neuen Genussmittel verlangt wird... .
In diesem historischen Roman erfährt man viel über die neue Kaffeehäuserkultur in Europa, aber auch über die politische Situation. Beim lesen war es für mich trotzdem oft schwierig alles zu überblicken und zu verstehen, wer mit wem womöglich bald Krieg führt. Mir hätten da ein paar anschauliche einführende Erklärungen geholfen.
Generell schreibt Tom Hillenbrand recht stilsicher und flüssig. Durch das Wechseln der verschiedenen Figurenperspektiven und auch der Schauplätze war das Buch abwechslungsreich zu lesen. Auch die immer wiederkehrenden Briefe haben mir gefallen.
Die Figuren wirken kaum natürlich und stattdessen extrem konstruiert. Das Erzähltempo war mir manchmal viel zu langsam und ich hatte das Gefühl, die Handlung käme nicht mehr voran, doch an anderer Stelle wurde es dafür umso rasanter. Generell wurde ich beim lesen häufig überrascht über die kaum vorhersehbaren Wendungen.
Insgesamt hat ,,Der Kaffeedieb" nicht alle meine Erwartungen erfüllt, aber mich dennoch gut unterhalten.
Daher kann ich es weiterempfehlen.