Rezension

Düsternbrook - Kindheit und Jugend

Düsternbrook - Axel Milberg

Düsternbrook
von Axel Milberg

Fazit: ein gelungener Roman, dessen letzte Worte "Ende und Anfang" ich als Versprechen nehme.

"Das Kieler Villenviertel Düsternbrook ist die ganze Welt. Hier wächst Axel behütet auf und fühlt sich doch oft fremd. Wie er versucht, sich zurechtzufinden und die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen, erzählt Axel Milberg mit Empathie, Humor und einem verträumten Ton. Als die populäre Theorie vom Wirken Außerirdischer die Stadt erreicht, scheint sie für Axel viele Merkwürdigkeiten zu erklären. Mit dem rätselhaften Verschwinden einiger Jungen wird die Heimat vollends unheimlich und der Wunsch auszubrechen übermächtig. Ein spannender Familien-, Adoleszenz- und Heimatroman, der die bürgerliche Welt als schützend und bedroht, liebevoll und düster darstellt." - soweit der Klappentext.

Axel Milberg, geboren in Kiel, wuchs dort in Düsternbrook auf. Nach dem Abitur an der Gelehrtenschule begann er ein Literaturstudium in Kiel, zog aber bald nach München, wo er von 1979 bis 1981 an der Otto Falckenberg Schule das Schauspielstudium absolvierte. Von Dieter Dorn wurde er direkt an die Münchner Kammerspiele engagiert und spielte die nächsten fünfzehn Jahre fast ausschließlich Theater. Mit den Kinofilmen »Nach Fünf im Urwald«, »Hannah Arendt« und »Rossini« und den Fernsehmehrteilern »Jahrestage« und »Es geschah am helllichten Tage« wurde er einem Millionenpublikum bekannt und ist als Klaus Borowski einer der beliebtesten Tatort-Kommissare.
Mit seiner Frau Judith, einer Kunsthistorikerin und Malerin, und ihrem gemeinsamen Sohn lebt er in München. Aus früheren Beziehungen haben sie drei erwachsene Söhne. (Quelle: Klappentext).

Noch ein Schauspieler, der einen Roman veröffentlicht? Nachdem ich Axel Milberg gern beim Schauspielen zusehe, habe ich mich für ein Rezensionsexemplar beworben, was allerdings meine Meinung nicht beeinflusst.

"Düsternbrook" wird als Roman bezeichnet, enthält jedoch biografische Elemente. Was sind Erinnerungen, was ist fiktiv? Diese Frage hat für mich einen Teil des Reizes dieses Buches ausgemacht.

Axel Milberg beschreibt in kurzen Kapiteln Episoden aus seiner Kindheit und Jugend, bis hin zur bestandenen Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule. Diese Episoden werden zusammenhanglos aneinandergereiht, einige später weitererzählt, andere nicht. Teilweise erscheinen sie relativ belanglos für den Leser, vermutlich weniger für den Autor, bei anderen erkennt man die Bedeutung für das Leben des jungen Axel.

Sein Schreibstil ist kurz und prägnant und mit viel Humor und wunderbar zu lesen, insbesondere, wenn man beim Lesen seine Stimme im Ohr hat.

 Zwei Zeichnungen von Axel Milberg auf den inneren Umschlagseiten machen das Buch zu etwas Besonderem.

Fazit: ein gelungener Roman, dessen letzte Worte "Ende und Anfang" ich als Versprechen nehme.