Rezension

Düster und spannend

Die Wälder - Melanie Raabe

Die Wälder
von Melanie Raabe

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurz nachdem Nina einen mysteriösen Brief von Tim, ihrem Freund aus Kindertagen, erhalten hat, erfährt sie von dessen Mutter Rita, dass Tim verstorben sei.

 

In dem Brief teilt Tim ihr mit, dass er endlich das letzte Puzzleteil für die Suche nach seiner Schwester Gloria gefunden hat. Er beschreibt ihr auf welch krude Weise er ein Geständnis vom bereits vor 20 Jahren verdächtigten Wolff erpressen will. 

 

Als auch Tims Mutter aus Verzweiflung über Tims Tod stirbt, entscheidet sich Nina, Tims Plan durchzuführen und wieder in das Dorf ihrer Kindheit und in die Wälder zurückzukehren.

 

 

 

Wälder gruselig? Es sind die Menschen, vor denen mir gruselt.

 

Anfänglich hatte ich Schwierigkeiten in dieses Buch zu kommen. Ich war etwas verwirrt, konnte die einzelnen Handlungsstränge nicht in Zusammenhang bringen und fand die unheilvollen Prophezeiungen unpassend. Auch Ninas Verhalten und ihre Gedankengänge gegenüber David während der Autofahrt mit Wolff waren mir nicht klar.

 

Nachdem ich endlich die Zusammenhänge herstellen konnte, empfand ich das Geflecht und die stetigen Wendungen genial, spannend und immer wieder überraschend.

 

Wieder einmal kommt Frau Raabe ohne Mord aus, um einen spannenden Thriller zu kreieren. Er enthält Grusel, Verzweiflung, Angst und Panik, in Kindertagen erlitten und mittels Alpträume zwanzig Jahre konserviert, um jetzt nach dem Tod des Freundes aufgelöst zu werden. Er könnte auch noch eine zweite Botschaft bereithalten. Wahre Freunde in der Kindheit stehen auch als Erwachsene zusammen und unterstützen sich, auch gegen ihre Überzeugung. Na ja, ich weiß nicht, ob da jetzt nicht zu viel hineininterpretiere.

 

Er hat mir sehr gut gefallen, dieser Thriller. Ich freue mich schon auf den nächsten unblutigen Thrill von Frau Raabe.