Rezension

Düster und Märchenhaft

So finster, so kalt - Diana Menschig

So finster, so kalt
von Diana Menschig

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes’ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte... (Klappentext)
 
Meine Meinung:

Von Anfang an hat mich das Buch absolut gefesselt. Ich finde den Märchen Aspekt einfach großartig. Trotz offensichtlich fehlender Märchenkenntnisse (zumindest teilweise) habe ich mich quasi in die Geschichte um Merle verliebt. Schon nach den ersten Seiten spürt man den Nebel die Füße hochklettern. Ich hatte das (Knusper)häuschen genau vor Augen.
 
Ich finde es beeindruckend wie Diana Menschig die Geschichte um Merle aufgebaut hat. Zu Beginn war ich mir nicht sicher ob eine "sinnvolle" Aufklärung möglich ist, doch mit jeder Seite kommen neue Fragen aber auch neue Antworten hinzu. Nach und nach baut sich eine tolle märchenhafte Geschichte auf. Mit sympatischen Protagonisten und einer einmaligen Stimmung.
 
Jakob ist mir das ganze Buch über (bis kurz vor dem Ende) nicht ganz geheuer gewesen. Ihn umgibt eine ungute Stimmung. Merle war mir von Anfang an sympathisch, doch teilweise dachte ich sie ist schon ein bisschen "verrückt". Und Ronja! Die kleine Ronja. Ihre Sequenzen fand ich besonders toll und so goldig.
 
Die Stimmung die dieses Buch verbreitet ist perfekt passend zu Geschichte. Düster, wunderbar bildlich und spannend. Das Buch kann man in einem Rutsch durchlesen ohne Luft zu holen.
 
Was mir besonders gut gefallen hat war der "Zeitwechsel". Die Autorin erzählt abwechselnd die Geschichte von Hans, welche viele Jahrhunderte zurück liegt, und Merle die versucht herauszufinden was genau Hans erlebt hat.
 
Trotz der Märchenthematik fand ich die Aufklärung super und wirklich sinnig! Das Einzige was mir zeitweise nicht ganz klar war, ist die dezente Lovestory die mit eingewoben wurde. Manchmal hatte ich Probleme Jakobs Verhalten nachzuvollziehen.
 
Mein Fazit:

Eine absolute Leseempfehlung. Düster, unterhaltsam und märchenhaft schön. Eine interessante und vor allem durchdachte Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart.