Rezension

Drogen, Sex und ein paar Gefühle

Kleinstadtschlampe - Mirjam Dreer

Kleinstadtschlampe
von Mirjam Dreer

Dieses Buch habe ich gefunden, als jemand seine Bücherregale aussortierte und Bücher verschenkte. Und da es einfach einmal anders aussah als das was ich bisher kannte, wurde es für mich interessant.. Natürlich machte mich auch der Titel neugierig, da man von ihm sofort ableiten konnte um was es im Buch ging. Im Rahmen einer SuB-Abbau-Challenge bei Twitter begann ich das Buch endlich.

Leider merkte ich schon nach den ersten Seiten das ich und das Buch nicht unbedingt Freunden werden würden. Außer Mia, der Hauptprotagonistin, sagte mir so gut wie nix im Buch zu. Dazu aber jetzt mehr.

Wer Personen mag deren einziger Zeitvertreib Drogen und Alkohol sind, wird mit dem Buch seine Freude haben. Denn nix anderes tun die Charaktere rum um Mia. 

Mia ist Kellnerin und liebt Sex. Sich selbst Schlampe zu nennen findet sie nicht schlimm, warum auch? Sie hat Spaß an dem was sie tut und bereut auch nix. Genau das machte sie mir auch so sympatisch. Ob man sie als Freundin haben möchte, ist wieder etwas anderes, aber als Romanfigur, fand ich sie sehr realitätsnah. Zwar war mir ihr Umgang mit Drogen und Alkohol zu wider, aber einen Knackpunkte musste ja auch sie haben. Ihr bester Freund Roy, ist das perfekte Gegenstück zu ihr, aber ab und an sehr anstrengend. 

Noah und sein Freundeskreis waren, die für mich, nervigsten und langweiligsten Charaktere seit langem. Man verstand einfach nicht was Mia an ihm fand, da er so eigen war, das man es nicht mehr attraktiv nennen konnte. Seine Freunde waren da nicht anders, denn irgend etwas sinnvolles bekam sie nicht zusammen außer zu trinken und haufenweise Tütchen zu inhalieren. Noah hatte noch einen Bruder, der aber nur sehr selten auftritt, aber noch annähernd die normalste Person im Buch war.

Als Nebenfiguren würde ich z.B. Max nennen, welcher DJ war und Mia den besten Sex aller Zeiten brachte oder Mia´s Freundinnen.

Die Beschreibungen der Personen in Aussehen und Charakter sagten mir einfach nicht zu, weshalb es mir nicht möglich war, Noah, als den Traumtyp zu sehen, für den Mia ihn hielt.

Für den Inhalt und die Umsetzung habe ich eigentlich nur ein Wort, OJE und das ist noch nett. Das Buch erzählt eine Story, die man einfach nicht glauben kann, mit Personen die man nicht kennen möchte und Sachverhalten die einfach vergessen wurden. Ich erwischte mich am Ende sogar dabei wie ich die Zeilen nur überflog um endlich zum Ende zu kommen. 

Einer der Gründe war das Dinge die im Buch kurz einmal beschrieben wurden, plötzlich  verschwanden. Z,B. wird erwähnt das Mia eine Katze hat. Diese scheint aber so belanglos, das Mia tagelang weg bleiben konnte ohne sich um das Tier zu kümmern. Das selbe bei Noah, der ebenfalls eine besitzt und die genauso wenig Zuwendung bekam. Die Verwechslung von Wochentagen war dagegen noch verzeihbar.

Das nächste war die Spannung, die leider nicht existierte da eh immer selbe geschah. Drogen, saufen, Party und wieder von vorne. Dazwischen eine Liebesgeschichte zu erahnen, war sehr schwierig. 

Wie schon oben angedeutet, hatte die Autorin nicht unbedingt einen Gefühl für Details bewiesen. Immer wieder erlebte man Momente, in denen man einfach nur den Kopf schüttelte und zu sah ein paar Zeilen weiter zu kommen. Gerade Mia´s Leben als Kellnerin war doch sehr fragwürdig, da sie wohl im einzigsten Cafe arbeitete das feste Zeiten und dann auch noch am Wochenende geschlossen hatte. Im realen Leben wäre dies nie möglich.

Der im Buch beschriebe Selbstmord einer der Protagonisten, ist so unglaubwürdig, das man das Gefühl bekam, das die Autorin dies nur schrieb um überhaupt etwas spannendes im Buch passieren zu lassen. 

Die Länge des Buches reichte aus um die Geschichte einer Frau zu erzählen, die gerne Spaß mit Männern hat und plötzlich die Liebe fand. Dies zwar auf nicht gerade originelle Weise und auch nicht gerade glaubwürdig, aber immer hin.

Das Cover ist einfach und hätte für meinen Geschmack etwas professioneller aussehen können. Zudem passt die Frau auf dem Cover nicht ansatzweise zu Mia, da diese dunkle Kleidung bevorzugt. Die Titelschrift fand ich ich ganz ok, war nun aber auch nix außergewöhnliches. 

Das Buch war nicht mein Fall, da die Umsetzung und die schludrigen Details jedes Fünkchen Spannung zerstörten. Wer es aber etwas unkonventioneller mag, hat vielleicht sogar seinen Spaß daran.