Rezension

Die letzten 3 Bände der Bailey-Reihe

Baileys Band 7-9 -

Baileys Band 7-9
von Piper Rayne

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dieses Buch vereint die letzten drei Bailey-Bände, womit dann auch die restlichen der 9 Geschwister ihre Partner (wieder-)finden. Das ist im Grunde auch die große Gemeinsamkeit hier - alle Geschwister waren mit ihrer großen Liebe bereits seit Kindertagen/Schulzeit befreundet. So wie auch Savannah Liam bereits schon lange kannte und Rome seine Hailey auch. Da hätte ich mir für die gesamte Reihe gesehen mehr Variation und vor allem auch die aufregende Zeit des neu Kennenlernens öfter mal gewünscht.
Andererseits ist es wahrscheinlich auch in einer Kleinstadt in Alaska nicht so einfach, ganz neue Leute kennen zu lernen.

Als erstes kommt in diesem Sammelband die Geschichte von Juno und Colton, der seine Juno schon immer geliebt hat und nun trotzdem kurz vor der Hochzeit mit einer anderen steht. Kann und will Juno das noch verhindern? Und wenn schon nicht sie, dann wenigstens Grandma Dori?
Letztere fand ich in diesem Band wieder ziemlich übergriffig. Zusammen mit ihrer besten Freundin Ethel nimmt sie die Dinge oftmals gern in die eigene Hand und spaziert auch ungefragt in fremde Häuser rein. Privatsphäre ist für sie ein Fremdwort.
Dafür erleben wir diesmal auch soetwas wie "Dates", zwischen Juno und Colton oder aber die mit ihren jeweiligen Partnern. Das gibt es ja auch nicht allzu häufig, finde ich aber immer sehr nett zu lesen.

Im zweiten Teil erfährt dann Kingston, dass seine Highschool-Liebe Stella wieder in Alaska ist. Er ist Feuerwehr-Mann, sie ist Ärztin - schon rein beruflich treffen sie nun häufiger aufeinander. Und dann geht Stella auch noch mit seinem besten Kumpel von der Feuerwache aus. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen, denn vor vielen Jahren war Stella mit seinem besten Schulfreund zusammen, wodurch ihre Freundschaft zerbrach.

In diesem Band lesen wir endlich mal etwas über Alaskas Landschaft. Das Autorinnenduo nimmt uns mit an den Lake Starlight, der für Kingston und Stella eine ganz besondere Bedeutung hat. Sie entführen uns auf eine Hütte, und lassen uns an Kingstons gefährlichen Abenteuersportarten teilhaben. Bis auf den Band mit Denver ist dieser eher außergewöhnliche Schauplatz im nördlichsten Bundesstaat der USA ja bisher ganz schön kurz gekommen, dabei ist das für mich einer der unique selling points für diese Buchreihe gewesen.

Im 3. Teil dieses Sammelbands - insgesamt Buch 9 der Reihe - kriegt dann auch das letzte Geschwisterchen ihren Herzbuben. Wobei hier die Ausgangssituation von allen 9 Baileys am verfahrensten schien. Bei allen anderen hat man eh gewusst, wie es ausgeht. Hier kann man es sich zwar auch denken, aber Sedona ist so fest entschlossen ihr Herz nicht nochmal an Jamison zu verlieren, dass man zumindest gespannt ist, wie der schottische Fussballer sie doch noch erweichen kann.
Ihre Tochter Palmer klingt jedenfalls ganz entzückend, wie sie so beschrieben wird. Allerdings wirken einige Dinge die sie kann oder sagt so, als ob sie mindestens 2,5-3 Jahre alt ist und nicht 18 Monate.

Apropros Beschreibung. Mir ist aufgefallen, dass die Hauptpersonen äußerlich meist gar nicht oder nur sehr sehr spärlich beschrieben werden. Man weiß gar nicht, wie die eigentlich aussehen. Groß, klein, dick, dünn, Brille oder keine Brille, Haarfarbe, Augenfarbe, kurze oder lange Haare... All das muss man sich selbst vorstellen, was manche vielleicht eh besser finden. Ich hätte eine Typbeschreibung im Buch jedenfalls gut gefunden.

Die restliche Familie Bailey ist ja immer irgendwie präsent, weil sie bei größeren Zusammenkünften auftauchen, oder sich ein Geschwisterchen bei einem anderen einen Rat holt. Allerdings erfahren wir LeserInnen nie wirklich, wie es mit der Beziehung des einen oder anderen Paares weitergeht. Außer es bekommt jemand ein Baby.
Hier in diesem Band bekommen wir immerhin einen kleinen Einblick bei Austin und Holly, dem Paar aus dem allerersten Band. Ich hätte nichts dagegen, wenn diese Einblicke bei den anderen Paaren häufiger und tiefgehender wären. Allerdings passt das dann nicht mit der Ich-Erzählperspektive der beiden ProtagonistInnen zusammen, da bräuchte es woh eingeschobene Kapitel mit einem 3.-Person-Erzähler.

Mit dem Band von Sedona und Jamison kommt die Reihe um die Familie Bailey nun wohl also zu einem Abschluss. Ich hab die Geschwister gern über die Jahre begleitet. Zum Ende hin fühlte sich einiges "wiederholend" an, zum Beispiel das mit der alten Jugendliebe usw. Aber es waren insgesamt alles sehr sympathische Charaktere und das ganze alles nett geschrieben. Ab und an hätte ich mir mehr Spannung und Knistern gewünscht, wie es halt so ist wenn sich Paare ganz neu finden. Das war bei denen, die sich schon lange kennen, irgendwie nicht mehr so.