Rezension

Die Leiche muß weg und Thin Lizzy macht sich so ihre Gedanken

Schottensterben - Gordon Tyrie

Schottensterben
von Gordon Tyrie

Bewertet mit 5 Sternen

Nicol liebt nichts so sehr wie seinen Grund und Boden auf der Insel Gigha. Doch der Schauspieler Jim McKechnie will daraus einen Drehort machen. Es kommt zu einem Streit zwischen Nicol und Jim. Am anderen Tag liegt Jim tot an Nicols Strand. Nicol vergräbt die Leiche - bleibt dabei jedoch nicht unbeobachtet. Ein neues Grab muß her....

"Schottensterben" ist der zweite Hebriden-Krimi aus der Feder von Gordon Tyrie. Hinter Gordon Tyrie versteckt sich übrigens der deutsche Autor Thomas Kastura. Dieser Krimi ist sehr ruhig und beschaulich. Keine actiongeladenen Szenen, sondern alles voller Ruhe. Das hat mir sehr gut gefallen. Im Prinzip geht es darum, die Leiche verschwinden zu lassen. Dies hat schon sehr humorvolle Szenen! Die Charaktere sind ebenso schrullig wie skurril. Jeder hat seine ganz spezielle Macke. Dabei muß man aber wirklich jeden mögen. Egal ob es der Eigenbrötler Nicol ist oder die Zwillinge Phyllis und Val, die sich an alles aus der Vergangenheit erinnern, oder Stuart und Jessie, die hier ihre finanzielle Not lösen. Ich mochte sie alle. Absoluter Favorit ist allerdings Thin Lizzy, das Hochlandrind. Sie startet Attacken gegen in Pink gekleidete Touristen, verliebt sich in Nicol und macht sich so ihre Gedanken über ihr Leben und die Menschen auf Gigha. Ihre Gedankengänge und Handlungen sind einfach wunderbar und erheiternd. Man könnte schon sagen, Thin Lizzy ist der heimliche Star des Buches. Sie bereichert die Handlung unendlich. Der Autor hat eine sehr bildhafte Art, die Insel zu beschreiben. Alles wirkt lebendig und greifbar, man sieht Thin Lizzy richtiggehend über ihre Insel stapfen.

Wer einen ruhigen Krimi der besonderen Art sucht ist hier genau richtig!