Rezension

Die Lebensgeschichte einer Bloggerin, die Erfahrung in Sachen Liebe macht

What I Like About You - Marisa Kanter

What I Like About You
von Marisa Kanter

Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels - ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr - da ist Chaos vorprogrammiert! 

Das Buch hat mich sofort angesprochen, der Inhalt hat sich gut angehört und ich dachte, dass ich mich sicherlich gut in Halle hineinversetzen kann, da ich ihre Leidenschaften teile. Deswegen habe ich sofort angefangen zu lesen. Der Schreibstil ist einfach gehalten man kann sich also mühelos in die Geschichte lesen ohne das der Lesefluss durchbrochen wird. Was ich allerdings beinahe am besten an dieser Geschichte finde sind die Spannungsbögen, der Spannungsaufbau gelingt der Autorin selbst bei kleineren Geschehnissen oder Verkündungen, die normalerweise nicht so eine Interesse erzeugen. Anfangs konnte sie damit die Langeweile zwischen den Protagonisten noch überbrücken, doch nach der Zeit, ungefähr der mittlere Abschnitt des Buchs, wurde es zäh. Alles schien sich in die Länge zu ziehen und Halle und Nash hatten nicht wirklich eine gute Grundlage für irgendeine Beziehung. Mit der Zeit kamen dann noch Buchblogprobleme, die mich noch an den Seiten kleben lassen konnten, Halle und Nash konnten als Paar dazu jedoch nicht dienen. 

Mein Lieblingscharakter ist auf jeden Fall Ollie, er trifft meinen Sinn von Humor und ist voll und ganz ehrlich zu Halle. Er vertritt ebenso meine Meinung, dass Halle endlich die Wahrheit sagen soll und auch nach ihrem Buchvergleich, stimme ich Ollie immer noch zu. Eine sehr gute Charakterentwicklung hatte meiner Meinung nach auch Gramps, mit Hilfe seiner Enkel hat er es geschafft, die Trauer erträglich zu machen, Grams Tod nicht länger verdrängen zu wollen, sondern darüber reden und wirklich trauern. Nash schien leider lange nur als " der Freund von" Halle (soweit er das eben war) eine Rolle zu bekommen. Über ihn wurde eher wenig geschrieben bis zum Ende, was ich schade finde, da er meiner Meinung nach einen ausgeprägteren Charakter verdient hätte. 

Zum Ende hin steigerte sich die Spannung dann glücklicherweise wieder und es gab auch ein paar süße Momente zwischen Nash und Halle, jedoch konnte ich persönlich sie leider nicht wirklich genießen, da eine Beziehung, die auf einer "Lüge" basiert, meiner Meinung nach nicht gesund ist. Auch das Ende schien dann noch etwas ohne Liebe zum Detail :SPOILER: zuerst ist Nash total wütend (obwohl er selber Geheimnisse vor Halle hatte), dann verzeiht er ihr aber von einem Moment auf den anderen. 

FAZIT: Die Beziehung der beiden Protagonisten hat mir in diesem Buch leider nicht wirklich gefallen, allerdings konnten mich die Charakterentwicklungen wirklich überzeugen. Halle ist um einiges selbstsicherer geworden, sieht was für großartige Leistungen sie bringt und schätzt dies auch. Selbst die Eltern konnten als Nebencharakter die Stärke zu finden selbstlos zu sein um ihre Kinder glücklich zu machen. Ebenso die bereits angesprochene Verbesserung im Umgang mit Trauer, die fast alle Figuren in diesem Buch haben. 

 

Ich empfehle dieses Buch an alle, die etwas über das Bloggen und die Freundschaft, sowie den Umgang mit Social Media, lernen wollen. Dabei sollte aber nicht zu viel wert auf eine besonders tolle Beziehung gelegt werden.