Rezension

Die Herrlichkeit des Lebens – Michael Kumpfmüller

Die Herrlichkeit des Lebens - Michael Kumpfmüller

Die Herrlichkeit des Lebens
von Michael Kumpfmüller

Michael Kumpfmüller erzählt in seinem Roman “Die Herrlichkeit des Lebens” vom letzten Lebensjahr Franz Kafkas. Zu Beginn ist Kafka bereits an Tuberkulose erkrankt, an der er letztlich auch sterben wird.

Er befindet sich in der Sommerfrische an der Ostsee, wo er die Köchin Dora Diamant kennenlernt und sich beide ineinander verlieben. Eine Fortsetzung der Beziehung über die Ferien hinaus scheint unmöglich. Doch Dora setzt alle Hebel in Bewegung, damit sie zusammen eine Wohnung in Berlin beziehen können.
Dort haben sie sowohl gegen finanzielle als auch gesellschaftliche Probleme zu kämpfen. Zudem verschlechtert sich Franz Gesundheit rapide, so dass er gezwungen ist, Berlin zu verlassen.
Er kehrt zunächst zu seiner Familie zurück und muss sich schließlich in ein Sanatorium begeben. Dora reist ihm hinterher und kommt in einer Pension in der Nähe des Sanatoriums unter. Sie bleibt bis zu seinem Tod bei ihm.

All dies klingt wenig positiv und steht im krassen Gegensatz zum Titel des Buches. Dennoch ist der Titel nicht unpassend. Trotz der widrigen Umstände und dem absehbaren traurigen Ende ist der Grundtenor des Romans nicht negativ. Beide zweifeln nie an der Richtigkeit ihrer Entscheidungen und passen sich den Umständen an, so gut sie es können.

Kumpfmüller hat mit diesem Roman eine sehr poetische, traurige Liebesgeschichte geschrieben, die noch lange im Kopf bleibt.