Rezension

Die frühe Annäherung lässt den Spannungsbogen über die fast 600 Seiten leider abflachen...

Icebreaker -

Icebreaker
von Hannah Grace

Bewertet mit 3 Sternen

Von Icebreaker habe ich mir einiges versprochen, da der Klappentext genau nach meinem Geschmack klingt: Eine Eiskunstläuferin muss mit einem Eishockeyspieler trainieren, da sich ihr Partner verletzt. Wenn dann noch eine Art Hassliebe dazukommt bzw. eine anfängliche leichte Abneigung ist die perfekte Ausgangssituation geschaffen. Leider war das Buch überhaupt nicht so, wie der Klappentext es andeutet und wie ich es mir erhofft habe.

Die Trainingsstunden nehmen gar keine Schlüsselrolle in dem Näherkommen der beiden Protagonisten ein. Vielmehr nähern sie sich schon vorher an und es dauert ewig, bis es überhaupt zu besagter Situation kommt, in der die beiden miteinander trainieren müssen. Das fand ich sehr schade, denn gerade auf das ungewollte Training, bei dem sich die beiden näherkommen, habe ich mich sehr gefreut. So ist es aber überhaupt nicht.

Für meinen Geschmack nähern sich Anastasia und Nate viel zu früh an, wenn man bedenkt, dass das Buch fast 600 Seiten hat. Aufgrund dessen flachte der Spannungsbogen schon recht früh ab, weil es nichts mehr gab, auf das man hinfieberte. Positiv war zwar, dass kein unnötiges Drama durch zu vermeidende Missverständnisse aufgebaut wurde, dennoch hätte ich es mir gewünscht, wenn es noch länger gedauert hätte, bis die beiden sich annähern. Die emotionale Ebene hat sich zwar etwas langsamer und damit realistisch aufgebaut, trotzdem fehlte mir bei der Länge der Geschichte eindeutig der Slow Burn.

Neben viel gut geschriebenem Spice, der manchmal aber auch etwas cringy war, wird sich gegen Ende extrem viel Zeit für die Auseinandersetzung mit Anastasias toxischer Beziehung zu einem ihrer Freunde genommen. Spätestens an dem Punkt war ich froh, dass ich das Hörbuch höre und mich einfach berieseln lassen kann, denn bei den langwierigen inneren Monologen über immer wieder dasselbe Thema hätte ich das Buch wohl irgendwann zur Seite gelegt. Es war sogar mühsam und anstrengend, zuzuhören. 

Gut gefallen hat mir aber nichtsdestotrotz die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Sie haben eine gute Chemie, ihre Dialoge sind unterhaltsam und interessant, ihre wachsenden Gefühle füreinander spürbar. Besonders Nates einfühlsame, aber auch bestimmte Art mochte ich sehr gerne, während ich mit Anastasias bissiger Art zu Beginn meine Probleme hatte. Das besserte sich aber von Seite zu Seite.

Der Epilog war süß und lässt die Leser*innen mit einem guten Gefühl zurück. Für mich war er der perfekte Abschluss, auch wenn ich nach Beenden des Buches das Gefühle habe, dass der Epilog meiner Meinung nach auch viel früher hätte einsetzen können.

Fazit

Ein spicy Liebesroman, der ganz anders ist, als es der Klappentext verspricht, und dem einige Seiten weniger und etwas mehr Slow Burn gutgetan hätten. Von mir gibt es 3 Sterne.