Rezension

Die Erde als Protagonistin

Der neunte Arm des Oktopus
von Dirk Rossmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Der Neunte Arm des Oktopus war für mich wie eine Art Gedankenexperiment, aber sicherlich kein Thriller. 

In der Erdgeschichte ist die Entstehung des Menschen gerade einmal ein Wimpernschlag. In diesem kurzen Zeitraum hat unsere Spezies es geschafft dem Planeten nachweislich zu schaden. Da kommt beim Leser schon mal ein unbehagliches Gefühl auf. 

Allgemein ist das Buch gut geschrieben. Man wird immer wieder in die Zukunft ins Jahr 2100 versetzt. In dieser Zeit kommen renommierte Wissenschaftler zusammen und sprechen über die Geschehnisse in den 2020er Jahren. 

Was hat aus ihrer Sicht die Welt verändert? 

Durch all die politischen Entscheidungen leitet Dirk Rossmann auf seinen Seiten hindurch und schafft so Hypothesen, welche Entscheidungen den Klimawandel ausbremsen konnten. Dabei handelt es sich um drastische Maßnahmen, die die G3 - Russland, China und die USA - weltweit durchgesetzt haben. 

Interessante und radikale Ansätze werden gut verständlich beschrieben. Wirklich Thriller-Spannung kam während dem Lesen allerdings nicht auf. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Erde selbst die Protagonistin für mich ist. Charakterbildung und Weiterentwicklung kommt also etwas kurz. 

Trotz dem Mangel an Thriller Elementen nimmt einen Der neunte Arm des Oktopus mit in eine Welt, die einem nicht so schnell aus dem Kopf gehen wird.