Die 60er Jahre, wie man sie bislang noch nie erlebt hat - ein tolles, informatives Buch für groß und klein
Kaum sind die Sommerferien vorbei, müssen sich die Schwestern Hanna und Lucy neuen Herausforderungen in der Fashion School stellen. In Teams sollen sie Referate über die Mode der Sechzigerjahre halten. Während Hanna sich mit der Schulzicke Angelina herumschlagen muss, hat Lucy mehr Glück mit ihrem Partner: Lasse ist der süßeste Typ des Jahrgangs. Doch leider bekommt sie in seiner Gegenwart keinen geraden Satz heraus und sie darf sich auf keinen Fall verlieben. Denn mit einem Kuss ihrer wahren Liebe verlieren die Schwestern die Fähigkeit zum Zeitreisen!
Meine Meinung:
‚Minirock und Flower-Power‘ ist der zweite Teil der ‚we love fashion‘ Reihe und obwohl ich den ersten Teil noch nicht kenne, ist es mir gar nicht schwer gefallen, sofort in die Handlung einzusteigen, denn die meisten Informationen zum Zeitreisen und zu den Schwestern Hannah und Lucy werden in die Geschichte eingebaut und lassen sich aus den Kontext erschließen.
Die Schwestern könnten charakterlich nicht unterschiedlicher sein. Während Hannah eher ruhig und zurückhaltend ist mit einen schlichten Modegeschmack, ist Lucy die flippige Schwester, die mehr aus sich raus geht und sich auch mehr traut und das spiegelt sich auch in ihren Klamottenstyle wider. Schön finde ich es allerdings, dass die Beiden trotz unterschiedlichen Persönlichkeiten untereinander harmonieren und sich durch ihre Gegensätze ergänzen, dadurch hat mir das Lesen auch mehr Spaß gemacht, denn sie streiten sich nie und stehen immer zueinander. Wirklich toll, diese Loyalität zueinander. Aber auch die Nebencharaktere, wie z.B. Angelina oder Lasse, wurden toll ausgearbeitet und man kann auch von diesen einen guten Eindruck gewinnen.
Besonders hervorgestochen ist für mich diese Geschichte durch die Tatsache, dass im Verlauf der Handlung nicht nur die einzelnen Modestyles der 60er Jahre den Leser näher gebracht werden, sondern dass das ganze Jahrzehnt in detailreichen Beschreibungen und Ausführungen erläutert wird. Die Autorinnen legen dabei Wert auf die genaue und korrekte Widergabe der einzelnen Geschehnisse und vermitteln einem diese authentisch und realitätsgetreu. So wird auch die Sprache und Wortwahl im jeweiligen Abschnitt der Zeit der 60er Jahre angepasst. Teilweise hatte ich den Eindruck als würden die Autorinnen von ihren eigenen Erfahrungen oder Erinnerungen berichten. Was ich ebenfalls als sehr gelungen empfand und was mir wirklich gut gefallen hat, war, dass nicht nur das Amerika der 60er Jahre thematisiert wurde, sondern auch ein Blick auf Deutschland dieser Zeit geworfen wurde. So hatte man einen direkten Vergleich über die Verhältnisse und Unterschiede beider Länger. Sehr interessant und vor allem lehrreich.
Fazit:
‚Minirock und Flower-Power‘ überzeugt durch seine authentische und realitätsgetreue Beschreibung von der Kultur von Amerika und Deutschland der 60er Jahre und schafft es dabei nicht nur einen witzigen und interessanten Eindruck zu vermitteln, sondern ist gleichzeitig auch lehrreich und bringt einem beide Kulturen näher und informiert einen über das ein oder andere Detail der 60er Jahre, das man vielleicht bis dato noch nicht gekannt hat. Zumindest ich war nach Beendigung des Buches im vollen Bilde über die 60er Jahre und nicht nur auf Ebene der Modewelt.