Rezension

"Der Zweck heiligt die Mittel" ...

Totentanz im Münsterland - Sabine Schulze Gronover

Totentanz im Münsterland
von Sabine Schulze Gronover

… ein Spruch, der den Kern in diesem Regionalkrimi wahrlich trifft.

In Münster gibt es einige Ehemänner, die sich plötzlich von ihren Familien getrennt haben und nun ein abgeschiedenes Leben im Kloster führen.

Zwei der verlassenen Ehefrauen, Rafaela und Birgit, wollen nun endlich handfeste Erklärungen von ihren Ehegatten zu ihrer Entscheidung, Mönche zu werden, erhalten. Bei ihren Nachforschungen stolpern sie allerdings über eine Leiche, die wiederum Kommissar Delbrock auf sie und ihre frommen Männer aufmerksam macht.

 

Temporeich und humorvoll führt Sabine Schulze Gronover durch die verzwickte Handlung. Sowohl in Münster als auch im Kloster Gerleve wird fleißig ermittelt, sogar Rom wird Teil der Suche nach Wahrheit. Je mehr Delbrock sich dem tatsächlichen Motiv der ehemaligen Ehemänner, sich der Kirche zuzuwenden, nähert, desto gefährlicher wird es. Was haben sie zu verbergen? Was machen die Vertreter von Opus Dei ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt am diesem Ort?  Es gibt so einige Geheimnisse unter dem Deckmantel der Kirche aufzuspüren und zu lüften. Überraschende Wendungen, in denen liebenswürdige und natürlich auch weniger sympathische Charaktere eine Rolle spielen, sorgen für Spannung.

Immer mehr Puzzleteilchen fügen sich zusammen, bis am Schluss ein deutlicheres Bild entsteht  -  und Rafaela in Gefahr gerät.

In einer angenehm klaren, flüssig lesbaren Sprache lässt die Autorin den Leser an den Ermittlungen Rafaelas und des genussliebenden Delbrock teilnehmen. Ob es ihnen gelingt, die Zusammenhänge zu klären? Welche Rolle spielt die Kirche -  und heiligt der Zweck wirklich alle Mittel?