Rezension

Der Zauber der Wildnis

Die Nacht der Geparden - Marina Boos

Die Nacht der Geparden
von Marina Boos

Bewertet mit 4 Sternen

Rückentext:
Als Mia in Namibia landet, erwartet sie nichts als brennende Hitze. Ihr Bruder Markus, der hier seit Jahren verzweifelt für das Überleben der Geparden kämpft, ist verschwunden und steht unter Mordverdacht. Unzählige Gefahren lauern in der Wildnis, während Mia im Schutz der Nacht Beweise für die Unschuld ihres Bruders sucht. Ihr einziger Verbündeter ist Alex, der Sohn eines gewissenlosen Raubtierjägers. Kann sie ihm wirklich trauen?

Das Cover:
Es sieht so aus als ob wir auf ein anderes Buch blicken, das einen abgegriffenen rosafarbenen Einband hat sowie mit einem Spanngummi versehen ist. Ich denke es soll Mias Tagebuch darstellen, was ich sehr kreativ finde. Aufgeklebt ist ein Geparden-Foto und außer Autorin und Titel des Buches gibt uns das Cover noch folgende Hinweise: „DANGER Restricted Area“ sowie „THRILLER“.

Meine Zusammenfassung:
Nach vielen Diskussionen mit ihren Eltern darf Mia endlich ihren Bruder Markus in Namibia besuchen. Er arbeitet dort auf einer Farm, die den Schutz der Wildtiere zum Ziel hat. Als Mia am Flughafen in Windhuk ankommt, ist aber niemand da, um sie abzuholen. Allerdings hat ihr Bruder sie nicht versetzt sondern er ist auf der Flucht. Auf der Nachbarfarm ist jemand getötet worden und es wird versucht, Markus die Schuld in die Schuhe zu schieben. Nach einigem Hin und Her trifft Mia ihn später und versucht mit ihm, Beweise für seine Unschuld zu finden.
Nebenbei erfährt der Leser Wissenswertes über Namibia und bekommt einen Einblick der verschiedenen Denkweisen der Menschen zur Tierwelt und Natur des Landes.

Meine Meinung:
„Die Nacht der Geparden“ ist ein schöner Jugendroman, der auch sicher bei vielen Erwachsenen gut ankommt. Das Buch ist eine gute Mischung aus Beschreibungen der überwältigenden Natur, dem Kriminalfall und auch einer kleinen Liebesgeschichte. Das Buch ist locker-leicht geschrieben. Man kann es gut runterlesen ohne sich viele Dinge merken zu müssen. Frau Boos beschreibt sehr schön die Landschaft und Tiere. Es ist nicht einfach nur eine Beschreibung. Man merkt, dass sie weiß, wovon sie schreibt und ihre Begeisterung fließt uneingeschränkt in die Schilderungen mit ein. Dies macht das Lesen vor allem der Szenen in der Wildnis zu einem großen Spaß. Mehrmals sah ich mich in meinem Kopfkino selbst neben Mia all die Dinge erleben und fieberte mit. Sehr gut finde ich die Aufklärungsarbeit, die die Autorin bzgl. des Schutzes der Wildtierarten leistet. Natürlich kommt sie nicht alle 2 Seiten mit dem erhobenen Zeigefinger. Sie macht es besser. Einer der Protagonisten ist mit all jenen Eigenschaften ausgestattet, die man sich bei einem Südwester vorstellt….Somit ergeben sich immer wieder Gelegenheiten, das Problem zu thematisieren und Denkanstöße zu geben. Aber nicht nur der Tierschutz bekommt seinen Platz im Buch. Auch der Mordfall ist teilweise ganz spannend und man ermittelt unbewusst selbst mit und drückt Markus die Daumen, dass seine Unschuld bewiesen wird. Die kleine Liebesgeschichte, die in die Geschichte eingeflochten ist, ist total knuffig und ich fühlte mich stellenweise selbst um etliche Jahre zurückversetzt. Die Geschichte kommt zwar voran, aber zunächst mit einer gewissen Behäbigkeit. Zum Schluss hin zieht das Tempo ordentlich an und der Showdown ist mir persönlich zu übertrieben, zumindest im Vergleich zu den vorherigen Geschehnissen. Es werden immer mal wieder Tiere, auch nicht so bekannte beschrieben oder auch nur erwähnt. Toll hätte ich einen Anhang gefunden mit Infos zu den Wildtieren….nicht wie gehabt wie aus dem Lexikon, eher das wunderbare Insiderwissen der Autorin.

Mein Fazit:
„Die Nacht der Geparde“ ist auf jeden Fall ein lesenswertes Buch für alle ab dem Jugendalter!