Rezension

Der Roman hat mich weder durch Geschichte noch durch Erzählweise sonderlich überzeugt!

Unter Verdacht - Joyce Carol Oates

Unter Verdacht
von Joyce Carol Oates

Die Autorin und das Buch werden auf dem Umschlag gelobt ohne Ende! Das muss doch eigentlich vielversprechend sein...oder eben auch nicht, wie in diesem Fall. Zum ersten finde ich, dass das Cover überhaupt nicht passt! Ich finde immer, dass wenn das Cover nicht zum Inhalt des Buches passt, muss es wenigstens schön sein! Aber das kann man von diesem Cover ja nun wirkich nicht behaupten.

Die Geschichte an sich ist ganz okay, wobei sie meiner Meinung nach ihren Höhepunkt schon nach ca. 50 Seiten hat, was für mich irgendwie denn Sinn eines Romans verfehlt. Denn der Rest der Geschichte plätschert dann nur noch vor sich hin und wird nur noch einmal spannend und dann auch nur mäßig.

Verwirrend ist zusätzlich noch die Erzählperspektive. Generell erzählen entweder Ursula (Ugly Girl) oder Matt (Big Mouth). Das ist ja auch gut und schön, allerdings bleibt die Autorin nicht dabei. Ab und zu rutscht die Erzählweise von der Ich-Perspektive in die Perspektive eines betrachtenden Erzählers und zwar mitten im Kapitel ohne eine richtige Trennung. Wahrscheinlich hat die Autorin das so gewollt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein Fehler sein könnte. Dennoch fand ich das sehr störend und auch nicht sonderlich sinnig. Außerdem fand ich es wirklich sehr nervig, dass Ursula ständig von sich als Ugly Girl redet. Wer macht denn sowas?

Auch nicht sinnig finde ich die Familienverhältnisse bei beiden Hauptcharakteren. Beide haben im Verlauf des Roman das Gefühl nicht wirklich reinzupassen und sich mit ihren Müttern nicht richtig verstehen. Das komische allerdings ist dann, dass sich das in beiden Fällen am Ende des Buche in Luft auflöst und sich beide auf einmal blended mit ihrer Familie verstehen. Nicht sonderlich realistisch, wie ich finde.