Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Der Mensch ist gut, bis er es plötzlich nicht mehr ist

Flüstern mit Megafon
von Rachel Elliott

Bewertet mit 1.5 Sternen

Inhalt

Mehr als ein Flüstern bringt Miriam nicht heraus, und seit drei Jahren hat sie das Haus nicht mehr verlassen. Doch eines Tages ist sie endlich bereit, sich der Welt zu stellen. Auch Ralph steckt in einem Leben fest, das ihn nicht glücklich macht. Sein Beruf als Psychotherapeut erfüllt ihn nicht, seine Söhne werden erwachsen und brauchen ihn nicht mehr, und seine perfekte und ehrgeizige Frau Sadie verbringt mehr Zeit mit ihrer Twittergemeinde als mit ihm. Als er entdeckt, dass Sadie ihn nicht liebt, ist er nicht mehr bereit, sich mit weniger zufriedenzugeben. Er flieht Hals über Kopf aus seinem Leben – und trifft auf Miriam.

 

Thematik

Ich durfte bei der Leserunde mitmachen und ein Freiexemplar gewinnen. Nochmal vielen Dank dafür!

Der Schreibstil ist meiner Meinung nach gelungen. Das Buch liest sich schnell und leicht. Obwohl die Thematik, mit der sich das Buch befasst schon komplexer ist. Es werden viele Themen im Buch aufgefasst wie: Homosexualität, Ehe, Misshandlungen von Kindern, Trennung, Schmerz und Ängste.

Es gibt zwei Hauptprotagonisten: Miriam und Ralph. Beide Leben werden hinsichtlich der Vergangenheit als auch der Gegenwart beleuchtet. Oft werden die Leben der beiden parallel dargestellt, manchmal in einem Kapitel mit einem neuen Absatz oder kapitelweise. Die Wechsel haben mir jeweils sehr gut gefallen und bringen Auswechslung ins Spiel.

Das Leben von Miriam wurde von ihrer Vergangenheit mit ihrer Mutter geprägt. Diese war geistig sehr verwirrt und führte dazu, dass sie Miriam psychisch und ab und zu auch körperlich bedroht und misshandelt hat. Als später dann ein Übergriff auf Miriam stattfindet, sieht sich Miriam als Gefahr für die Menschheit. Sie hat Angst so zu werden wie ihre Mutter. Dabei verliert sie sich jedoch so sehr, dass ihr Leben wieder durch diesen Gedanken bestimmt wird.

Auch das Leben von Ralph ist fremdbestimmt. Er hat eine Frau, die ihn nicht liebt und zwei Söhne, zu denen er scheinbar keinen wirklichen Bezug herstellen kann. Nachdem er auf seiner Geburtstagsparty seine Frau erwischt, wie sie sich mit ihrer besten Freundin einlassen will, flieht er aus seinem Leben. Etwas zeitgleich beschließt auch Miriam ihr Leben in die Hand zu nehmen, und so treffen sie sich beide im Wald. Eine Freundschaft entsteht.

Sowohl Ralph als auch seine Ehefrau Sadie beschließen, jeweils ihre Jugendlieben aufzusuchen. Während Ralph jedoch bemerkt, dass sein Herz noch für seine Frau schlägt, brennt Sadie mit ihrer ersten großen Liebe Alison durch.

 

Fazit

Der Schreibstil hat mir eigentlich recht gut gefallen. Jedoch lässt sich in dem Buch leider kein roter Faden finden. Viele Situationen werden genau beleuchtet, so gibt es zum Beispiel oft verschiedene Sichtwechsel. Trotzdem sind manche Passagen unschlüssig und im Gesamtzusammenhang sind einige Fragen noch offen, die im Buch nicht geklärt werden.

Das Buch ist für jemand empfehlenswert, der sein Leben nicht in die Hand nehmen kann. Jemand der den Alltag passieren lässt, und nicht recht weiß was er will. So jemand wird sich gut mit den Hauptprotagonisten identifizieren können.

Für mich war es eher anstrengend die Protagonisten auszuhalten, weil ich sie teilweise überhaupt nicht verstehen konnte. Trotz allem hat sich das Buch mit relativ vielen Thematiken auseinander gesetzt, was mir sehr gut gefallen hat. Man musste immer weiter lesen, weil man doch wissen wollte, wie die Geschichte letztendlich ausgeht.