Rezension

der bislang schwächste Teil der Reihe

Hamburg Rain 2084. Zerfall - Thomas Zeller

Hamburg Rain 2084. Zerfall
von Thomas Zeller

Bewertet mit 3 Sternen

Robert und seine Kollegin entdecken bei einer Routineüberprüfung ein Kabel und schlussfolgern, dass illegal Strom von Windgeneratoren abgezweigt wird. Der Bürgermeister Henry van Dycken bittet Robert darum, allem auf den Grund zu gehen und stellt ihm den „Postboten“ Sebastian zur Seite. Zusammen machen sie sich auf den Weg in die unteren Ebenen und landen bei der Bande Mara Trucha, die die beiden daraufhin in ihre Pläne einbezieht, die Stadt in die Dunkelheit zu stürzen. 
Der vierte Band der Hamburg Rain 2084-Reihe war anders, als die vorherigen. Als erstes vom Schreibstil, zum Zweiten von der Härte der Geschichte her. Diesmal befinden wir uns in den tiefsten Ebenen der Stadt und dort herrscht ein sehr, sehr rauer Ton. Es geht um Gewalt, Drogen und Macht. Der Streit um diese Dinge bzw. den Willen, die Vorherrschaft zu übernehmen. übernimmt die Oberhand und so verändert es viele und vieles.
Robert, der den Auftrag des Bürgermeisters übernommen hat, versucht, sich in dieser Welt zurechtzufinden. In meinen Augen schafft er dies sehr gut und rettet sich damit auch aus manch brenzligen Situationen. Zusammen mit Sebastian gibt er eigentlich ein ganz gutes Team ab.
Doch hat mich ehrlich gesagt gestört, dass die beiden in so jungen Jahren schon so offen für kriminelle Handlungen sind. Sei es die Herstellung von Drogen oder die Hilfe bei anderen Machenschaften. Ohne Hinterfragung der Dinge. 
Auch mit dem Schreibstil des Autors bin ich nicht richtig zurechtgekommen. Abgehackte Sätze und teilweise zu wenig Informationen haben es dann doch schwierig gemacht, mich richtig in die Geschichte einzufinden und mit Charakteren warm zu werden. 
Nach jetzt insgesamt fünf Teilen (dem Prequel sowie den ersten vier Bände der Reihe) habe ich auch ein gewisses Schema erkennen können. Dies unter anderem durch immer wiederkehrende Personen und Orte. Henry van Dycken, die Müllsammlerin Miriam, gewisse Etablissements usw.
Hier kristallisiert sich der vielgepriesene rote Faden heraus.
Auch wenn ich von diesem Teil nicht so sehr begeistert war (was allerdings an dem Thema Drogen und Gewaltverherrlichung lag), war er doch interessant zu lesen. Je tiefer es in die Ebenen geht, umso tiefer, härter und und gewissenloser wird es. Die Abstufungen sind deutlich spürbar. Und deshalb würde ich gerne mal wissen, wie es denn so in den oberen Etagen zugeht.

Fazit:
Nicht so ganz meins, aber für die Gesamtgeschichte unverzichtbar.