Rezension

Definitiv eines meiner Jahreshighlights, da es nicht mit den typischen Helden aufwartet.

Der Duft des Mondes -

Der Duft des Mondes
von Amélie Duval

Bewertet mit 5 Sternen

Mit der Duft des Mondes durfte ich ein für mich weiteres Jahreshighlight lesen und rezensieren.

Amélie Duval hat eine Welt und Charaktere geschaffen, die eher untypische für Romantasy sind. Sie sind dunkel und vielschichtig. Wirklich Gut und Böse gibt es nur bedingt und dennoch handelt es sich um keine Dark Romance. Wenn ich zunächst noch etwas skeptisch am Anfang war, weil ich das Ganze noch nicht einordnen konnte, gefiel mir die Entwicklung von Llilian nach und nach immer besser. Sie ist keine naive junge Frau, die sich unbedarft in etwas einwickeln lässt, auch kann man das Stockholm Syndrom bei ihr nicht anwenden, als Medaan’reth, der Seelenlose sie entführt. Auch Med, wie sie ihn später nennt, ist alles andere als der Gute. Er ist nicht der unschuldige, der zu Unrecht verdammt wurde und erlöst werden muss.

Amélie Duval spielt hier mit Charakteren, die durchaus heldenhaft sein können, aber es eigentlich nie sein wollten. Charakteren, die dadurch sehr realistische Züge bekommen und mit denen man gut mitfühlen kann.

Ich bin schon immer ein Fan gewesen von Bösewichten, die genau wussten, was sie taten, aber irgendwann entweder geläutert wurden oder viel vielschichtiger als nur Böse waren. Die etwas taten, das sie auch irgendwann bereuten, aber nicht in jenem Moment als sie es taten. Und ich mag Frauen, die für sich selbst einstehen können und tough genug sind, sich diesen Männern kämpferisch entgegenzustellen. Die nicht glauben, sie ändern zu können, aber wenn sie sehen, dass diese Männer sich ggf. geändert haben, hinter ihnen stehen.

Llilian ist eine solch starke Frau, die Angst hat, aber sich gewiss nicht unterkriegen lässt. Dazu hat sie schon zu oft kämpfen müssen und gesiegt. Und vor Medaan´reth wird sie nicht einknicken. Nicht so lange sie atmet. Dann lieber ein Pakt, mit dem sie demjenigen eins auswischen kann, der es in ihren Augen verdient, ihrem Erzeuger. In welche Gefahr sie dabei gerät und dass ausgerechnet Medaan´reth sie schließlich rettet, wirft zwar ihre Welt ein wenig durcheinander, hält sie aber nicht davon ab, weiter für ihr Recht, auf Freiheit und Glück zu kämpfen. Ob Med dazu gehört oder nicht. Ob er will oder nicht. Was auch immer ihn zu dem machte, was er ist und was für Konsequenzen es für sie beide hat.

Der Schreibstil war durchgehend fesselnd, so dass ich das Buch in kürzester Zeit durchgelesen hatte. Teilweise konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich hoffe ernsthaft, dass dies nicht das letzte Fantasybuch von Amélie Duval in diesem Stil bleibt, denn ich könnte echt Nachschub gebrauchen.

 

I-N-F-O-S

Der Duft des Mondes erscheint am 01.10.2021 im Selfpublishing/Belle Epoque Verlag

Taschenbuch mit Silberfolienprägung

Ebook erschien vorab am 03.09.2021 auf Amazon

ISBN: 9783963570322

PREIS: 12,99 € (EUR)

SEITEN: 380

 

I-N-H-A-L-T

Die junge Llilian, die mit fester Hand und viel Herz eine Hafenschenke in der Kanalstadt Tönngracht betreibt, bringt so leicht nichts aus der Fassung. Doch dann gerät sie zwischen die Fronten zweier Mächte. Auf der einen Seite steht ihr leiblicher Vater, ein gottähnliches Wesen, hell, leuchtend und von überirdischer Schönheit. Auf der anderen Seite lauert das abgrundtief Böse: der seelenlose Medaan’reth, der Llilian für seine Rache benutzen will, um sich ihrer anschließend zu entledigen. Doch Llilian ist nicht darauf erpicht, als Fischfutter zu enden, und nimmt den Kampf gegen ihn auf. Eigentlich eine glasklare Sache, wäre da nicht Medaan’reths dunkle Umarmung, die eine Saite in ihr berührt …