Rezension

Das Ziel des Textes erschließt sich mir nicht

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht -

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
von Julia Jost

Bewertet mit 2.5 Sternen

Julia Jost lässt in ihrem Roman "Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht" die Ich-Erzählerin J. in Retrospektive von ihren Gedanken am Umzugstag erzählen. Die 11jährige hatte sich unter dem LKW versteckt, ihre Freundin Luca, Tochter des Hausmeisters des elterlichen Gasthofes, zählt rückwärts, bis sie sucht. Über fast alle Kapitel. Und soviel sei vorweggenommen: Zum Schluss fahren die Umzugs-LKW los.

J. beschreibt aus ihrem Versteck heraus, wer alles zum Helfen vorbei kommt (praktisch das ganze Dorf), und zu jedem Helfer werden dann die Verstrickungen und Verfehlungen aufgeführt. Da las sich für mich manchmal durchaus spannend (wie beim Focknhocker), häufig aber doch eher zäh, auch wenn sich, trotzt Mundart-Sprenkeln, der Text an sich gut lesen lies. Inhaltlich war aber einiges auch schwere Kost, der Tod wird häufiger thematisiert. Durch die vielen Bezugspunkte und eine knappe Rahmenhandlung, in der zeitlich viel hin- und hergesprungen wurde, fehlte mir so etwas wie ein roter Faden.

Mich hat das Buch etwas daher etwas ratlos zurückgelassen - arbeitet die Autorin hier ihre eigenen Kindheit auf? Soll es ein überspitztes Zerrbild der Dorf-Gesellschaft sein? Wie gesagt, mir fällt es schwer, aus diesem Buch etwas mitzunehmen, außer, dass so einige Klischees bedient werden.