Rezension

Das verschwundene Volk

Flammenlied -

Flammenlied
von Bernhard Trecksel

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Eine ungleiche Heldengruppe, eine welterschütternde Bedrohung und eine epi­sche Queste

Den Zwerg Gjalar, die Elfe Tanaqui, den Paladin Bowden und den Feuer­ma­gier Kato eint auf den ers­ten Blick nur eines: eine von Zwist ge­prägte Ver­gangen­heit. Eigent­lich ste­hen sie auf unter­schied­lichen Sei­ten in den viel­fäl­ti­gen Kon­flik­ten ihrer Völ­ker, doch ein ge­mein­sa­mes Inte­resse führt sie ins Dorf Dunkel­fall. Un­na­tür­liche Wald­brände ver­hee­ren dort das Land, und die un­glei­che Gruppe stößt schnell auf ein dunk­les Rät­sel, das sie tief unter die Erde in die Schmie­den der Zwerge führt. Mys­teri­öse Er­eig­nisse neh­men ihren Lauf, und die un­frei­wil­li­gen Aben­teu­rer müs­sen heraus­fin­den, wer oder was sich da­hin­ter ver­birgt, bevor der ge­samte Konti­nent dem Unter­gang ge­weiht ist.

 

Rezension:

Elfe, Zwerg, Paldin, Vagabund und Magier – Tanaqui, Gjalar, Bow­den, Limbo und Kato haben kaum etwas ge­mein­sam. Teil­weise sind ihre Völ­ker sogar ver­fein­det. Als je­doch stän­dig eigen­artige Wald­brände aus­brechen, die auch Fel­der ver­wüs­ten, wer­den sie zu einer un­frei­wil­li­gen Ge­mein­schaft, die sich auf die Suche nach der Ur­sache macht. Das ge­gen­sei­tige Miss­trauen ist da auch nicht gerade hilf­reich, und ge­fähr­lich wird es oben­drein.

Was Bernhard Trecksel mit der mit diesem Band beginnenden Di­logie vor­legt, kommt einer klas­si­schen High-Fan­tasy-Quest sehr nahe. Der Unter­schied zu vie­len ande­ren Ver­tre­tern die­ses Gen­res be­steht darin, dass das eigent­liche Ziel die­ser Quest den Mit­glie­dern der eher un­frei­wil­li­gen Schick­sals­ge­mein­schaft ge­nau­so un­klar ist wie dem Leser. Fest steht ledig­lich, dass das Ent­ste­hen die­ser alle Völ­ker be­dro­hen­den Wald­brände unter­bun­den wer­den muss. Wer oder was ‚der Feind‘ im Hin­ter­grund ist, ist da­ge­gen völ­lig offen. So dauert es auch einige Sei­ten, bis die Ge­schichte ‚in Schwung‘ kommt und sich zu einem rich­ti­gen Aben­teuer ent­wickelt. Der eigent­liche Geg­ner – so viel kann ich wohl ver­ra­ten – bleibt auch am Ende die­ses Ban­des noch un­be­kannt. Im Ge­gen­teil: Auf den letz­ten Sei­ten zeigt sich eine neue Par­tei, die alles sogar noch rät­sel­haf­ter macht. Selbst die Be­deu­tung der der Di­logie den Titel ge­ben­den 4 Könige bleibt vor­erst offen. Einer­seits hält das na­tür­lich die Span­nung hoch, anderer­seits würde man sich als Leser jedoch auch end­lich mal ein paar echte Ant­wor­ten wün­schen.

Zu den Stärken dieser Geschichte gehören zweifellos die interes­san­ten Cha­rak­tere, die trotz aller per­sön­lichen Ge­gen­sätze eine interes­sante Grup­pen­dy­na­mik ent­wickeln. Kei­nen von ihnen könnte man als klas­si­schen Hel­den be­zeich­nen. Alle haben auch ihre ne­ga­ti­ven Sei­ten, alle ihre schwar­zen Flecken in ihrer Ver­gangen­heit. Auf das Di­logie-Finale darf man da sicher ge­spannt sein.

 

Fazit:

Die unfreiwilligen Gefährten, die definitiv keine Freunde sind, sind das Salz in der Suppe die­ser un­gewöhn­li­chen Fan­tasy-Quest.

 

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