Rezension

Das Geheimnis der Oberin

Sturmsucherin -

Sturmsucherin
von Claudia Wilmeroth

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Dreiundzwanzig Jahre ist es her, seit der Herrscher des Nord­reichs Pagon einen blu­ti­gen Krieg ge­gen die Süd­reiche Solan und Kotoba führte, mit dem Ziel, die allei­nige Macht über den Kon­ti­nent zu er­langen. Mit ver­ein­ten Kräf­ten und nur unter Auf­bringung gro­ßer Opfer, ge­lang es den Men­schen, seine Streit­macht zu­rück­zu­schla­gen und den Herr­scher zu ban­nen. Seit­her ist die ge­wal­tige Schlucht, die den Kon­ti­nent teilt, mit einem un­durch­dring­lichen Nebel ge­füllt, um den zer­brech­lichen Frie­den zwi­schen Nor­den und Süden zu wah­ren. Eine Ge­ne­ra­tion spä­ter wird die Be­dro­hung er­neut spür­bar, als pa­go­ni­sche Sol­da­ten im Schutze der Nacht die Grenz­dör­fer über­fal­len, be­glei­tet von alb­traum­haf­ten Krea­tu­ren: den Okami. Schreck­liche Misch­wesen aus Wolf und Skor­pion, die es nach den Ge­set­zen der Natur nicht geben dürfte und die weder Gnade noch Mit­leid ken­nen. Der Feind hat einen Weg ge­fun­den, die Schlucht zu durch­queren, und pflügt eine dunkle Schneise aus Tod und Ver­wüs­tung ins Land. Cerala Tenno, Thron­er­bin des Süd­reichs Kotoba, sehnt sich da­nach zu kämpfen, um ihr Land und die Men­schen, die sie liebt, zu ver­tei­di­gen, an­statt mit den ande­ren Töch­tern des Lan­des un­tä­tig aus­zu­har­ren, bis der Schrecken vorü­ber­ge­zo­gen ist. Doch der Tem­pel, in wel­chen sie auf Be­fehl ihres Vaters ge­bracht wird, ist nicht der Gol­dene Käfig, den sie er­war­tet hat, und in sich selbst fin­det Cerala Kräfte, die sie nie für mög­lich ge­hal­ten hätte.

 

Rezension:

Cerala ist die Thronerbin von Großfürst Tenno. Während ihre jüngere Schwes­ter je­doch in ihrem Prin­zes­sin­nen-Da­sein auf­geht, schleicht sich Cerala, wann immer es geht, heim­lich da­von, um im Wald den Schwert­kampf zu üben. Als ein Krieg droht, schickt Tenno seine bei­den Töch­ter in ein Klos­ter-Inter­nat, wäh­rend die Söhne ande­rer Fürs­ten zum Kriegs­schau­platz eilen dür­fen. Doch im Klos­ter er­fährt Cerala ein Ge­heim­nis, das sie mit ihrer toten Mut­ter ver­bin­det – und das bald über­le­bens­wich­tig für das ganze Land wer­den könnte.

Mit ihrer „Erben des Schattenreichs“-Tetralogie (von der Auto­rin selbst als Qua­dro­logie be­zeich­net) führt Clau­dia Wil­me­roth ihre Leser in eine ty­pisch-mit­tel­al­ter­lich ge­prägte Fan­tasy-Welt, in der sich eine längst ver­ges­sen ge­glaubte Be­dro­hung wie­der auf­tut. Dabei teilt sich dieser Auf­takt­band in 3 Ab­schnitte. Wäh­rend zu­nächst the­ma­ti­siert wird, wie sich die Prota­gonis­tin als Thron­fol­gerin ge­gen die ihr als Prin­zes­sin und Frau zu­ge­dachte Rolle und die be­ab­sich­tigte Hei­rats­poli­tik ihres Vaters auf­lehnt, wech­selt das Thema mit der An­kunft im Klos­ter zur Kon­takt­auf­nahme mit Gleich­ge­sinn­ten. Mit der Auf­deckung eines Ge­heim­nis­ses ändert sich Cera­las Rolle dann je­doch grund­le­gend. Erst jetzt kom­men in nen­nens­wer­ter Weise Fan­tasy-Ele­mente ins Spiel. Ins­ge­samt ge­sehen wirkt die­ser Band wie ein sehr aus­führ­liches Vor­spiel zu dem, was wahr­schein­lich mit dem fol­gen­den Band erst rich­tig be­gin­nen wird. Die Prota­gonis­tin ver­spricht, ein interes­san­ter Cha­rak­ter zu wer­den. (Wobei sie das eigent­lich schon jetzt ist.) Vie­les deu­tet auch da­rauf hin, dass die wei­tere Hand­lung sich Action-las­ti­ger als bis­her ent­wickeln könnte. Eine Ro­man­tik-Hand­lung dürfte aller­dings auch einen ge­wis­sen Raum ein­neh­men. Alles in allem könnte dieser Mehr­tei­ler interes­sant wer­den.

Die Autorin behält den erzählerischen Fokus stets auf ihrer Protagonistin kon­zen­triert.

 

Fazit:

Der 1. Band dieser Fantasy-Tetralogie baut Welt und Charaktere auf und bil­det wohl eine Art er­wei­ter­ter Ein­lei­tung der Ge­schichte.

 

Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.