Rezension

Charakterschwache Protagonisten und kein erkennbarer Plot..

Paris Affair -

Paris Affair
von Elodie Perron

Bewertet mit 2 Sternen

Laut Klappentext klingt das Buch nach einer heißen prickelnden Liebesgeschichte zwischen einer starken unabhängigen Frau und einem selbstbewussten Mann. Naja, selbstbewusst ist Luc wohl wirklich. Denn er ist nicht nur erfolgreicher Anwalt, sondern nimmt sich auch das, was er haben will. An sich fand ich das gut. Aber schon nach kurzer Zeit ging mir sein Gehabe auf die Nerven. Insbesondere weil ich nicht verstand, was er an Jeanne toll fand. Und dass er plötzlich so sehr hinter ihr her ist. Das macht einfach keinen Sinn..

Denn jetzt kommen wir zum leidigen Thema Jeanne. Mit Luc bin ich ja schon kaum warm geworden, aber Jeanne? Diese Frau hat einfach absolut keine Würde. Und ihr Verhalten ist unglaublich unlogisch. Ich habe nicht nur einmal die Augen verdreht. Wie im Klappentext schon angedeutet hat sie sich einmal auf Luc eingelassen, der ihr aber das Herz brach. Und so wollte sie sich nie wieder fühlen. Was passiert also, kaum dass sie ihn trifft? Genau, sie schmachtet ihn an, zieht da irgendein "Ich mache dich so eifersüchtig" - Ding ab und was glaubt ihr ist dann wohl passiert? Ganz genau, sie lässt sich auf ihn ein?! Nicht nur das, nein. SIE macht den ersten Schritt, nicht er! Dein Ernst, Jeanne? Schon da habe ich stark an ihrer Intelligenz gezweifelt. Und es wurde das ganze Buch über nicht besser. Immer und immer wieder wird sie sauer auf ihn, sagt sie braucht ihn nicht und schmeißt sich im nächsten Moment an ihn ran. Ohne das auch nur irgendwas geklärt wurde! Streitigkeiten werden hier nur mit Sex und ganz ohne Kommunikation gelöst. So viel zum Thema sie ist eine starke Frau... Also Jeanne kann ich nicht leiden. Alleine wegen ihrer sprunghaften Art und ihrem "ich bin so unabhängig und stark" und dann doch nicht. Doch nicht nur das. Auch in ihrem Beruf mangelt es ihr an Professionalität. Ich finde ihre Aktionen gingen gar nicht, aber im Buch wurde sie deswegen auch noch "heldenhaft" dargestellt.

Mit den Charakteren bin ich also leider gar nicht warm geworden. Und auch der Schreibstil hat mir ehrlich gesagt nicht so zugesagt. Teils waren die Vergleiche für mich irgendwie unpassend. Zum Beispiel wurde Jeannes Stöhnen mit einem Quitscheentchen verglichen. Eh.. What?! Und alles wurde gefühlt einfach nur plump runter geschrieben ohne dass auch nur ein Fünkchen Gefühle rüber kamen. Vielleicht ging es nur mir so, weil ich Jeanne nicht mag, aber gefühlstechnisch kam bei mir NICHTS an. Von daher verstehe ich auch nicht, wie der ganze Sex plötzlich in Liebe enden kann. Ich meine, wann haben die wirklich mal geredet?
Weiterhin habe ich keinen richtigen Plot gesehen, weil es eben gefühlt nur um den Sex ging. Und doch gab es Potential. Nämlich Lucs Vergangenheit. Die wurde mir aber am Ende einfach viel zu schnell abgehandelt. Sehr schade. Daraus hätte man richtig was machen können.

Was mir aber gut gefallen hat, und das ist auch der Grund warum es 2 Sterne statt einem gibt, sind die Anwaltsfälle, die hin und wieder näher erläutert wurden. Ich fand die super interessant und konnte richtig aufatmen. Es geht mal nicht um Jeanne! Genau wegen diesen Fällen und wegen Lucs Vergangenheit hatte ich immer wieder Hoffnung, dass das Buch vielleicht noch besser wird, aber leider wurde ich enttäuscht.

Fazit:

Mit den Protagonisten konnte ich nichts anfangen. Jeanne zu sprunghaft und Luc habe ich einfach nicht verstanden. Es war meiner Meinung nach alles sehr stumpf runter geschrieben, sodass keine Gefühle bei mir ankamen. Die Story an sich hätte aber Potential. Auch waren die zu bearbeitenden Fälle sehr interessant.

 

2/5 Sterne