Rezension

Chaotisch und dramatisch

Friends without benefits - Penny Reid

Friends without benefits
von Penny Reid

Bewertet mit 3.5 Sternen

Penny Reid hat mich seit ihren Winston Brothers fest im Griff. Wenn ich ein neues Buch von ihr sehe, bin ich Feuer und Flamme, so war es auch bei Knitting in the City. Love Factually war süß, aber kein Highlight wie die Winstons, ebenso verhielt es sich leider auch bei Friends without benefits.

 

Elizabeth war eine sympathische, aber auch emotional sehr chaotische Protagonistin. Sie ist eine fähige Ärztin, geht ihrer Arbeit sorgfältig und routiniert nach, aber in zwischenmenschlichen Belangen hatte sie manchmal einen an der Klatsche. Sie wirkt oft unbeholfen, weiß nicht, was sie will, trifft unlogische Entscheidungen, über die man als Leser nur den Kopf schütteln kann, ist bei all dem aber unfassbar unterhaltsam. Diese unfreiwillige Komik hat das Buch kurzweilig und leicht zu lesen gemacht, ich hatte viel Spaß mit der Geschichte, auch dann, wenn ich dank Elizabeth nur noch mit dem Kopf gegen eine Wand rennen wollte. Und das passierte oft.

 

Ihr Gegenstück Nico war ähnlich flatterhaft wie Elizabeth, mal wollte er alles, dann wieder nichts. Die Beziehung der beiden war besonders im letzten Drittel sehr anstrengend, weil sich andauernd wer umentscheidet bezüglich dem, was er will, was gut ist und was er braucht. Das ist mir ziemlich auf den Keks gegangen und dennoch hatte das Ganze eine gewisse Sogwirkung, die mich bei der Stange hielt.

 

Die Liebesgeschichte zwischen Nico und Elizabeth hat einen recht tragischen Hintergrund, das waren dann sie Szenen, die mich merklich runtergezogen haben. Aber ich fand es auch schön zu sehen, wie die beiden aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit stärker hervorgehen und zusammenwachsen, sich einander gefühlstechnisch immer mehr öffnen.

Was ich sehr clever von Penny Reid fand, war, dass ein Kapitel mit expliziter Bettszene zwei Versionen hat, sowohl die entschärfte als auch die unzensierte Version. Hier kann man je nach Gefallen entscheiden, ob man sich das „antun“ möchte oder nicht.

 

Mir persönlich haben besonders die Stellen gefallen, an denen Janie und Quinn aus Band eins Auftritte haben. Mir war bis dato gar nicht gewusst, wie cool ich die beiden finde, aber nun freue ich mich umso mehr auf den Band zu ihrer Hochzeit.

 

Mein Fazit:
Eine ganz süße Geschichte mit traurigem Hintergrund, witziger Erzählweise und verpeilten Protagonisten. Ein wenig schwächer als Band eins aber trotzdem kurzweilig und in meinen Augen lesenswert, 3,5 bzw. gerundet 4 von 5 Sternen gibt es von mir.