Rezension

Buch mit interessanten Charakteren

Die Soldaten - Tobias O. Meißner

Die Soldaten
von Tobias O. Meißner

Bewertet mit 4 Sternen

Leutnant Fenna wird von Chlayst nach Carlyr versetzt, um dort eine Gruppe von Rekruten auszubilden. Als er dort ankommt, stellt er fest, dass die meisten der Rekruten nicht unbedingt die optimalen Anwärter auf eine gute Soldatenlaufbahn sind. Des weiteren wird er von seinem direkten Vorgesetzten auch noch sehr herablassend behandelt. Doch er lässt sich nicht unterkriegen und versucht, das beste aus der Situation zu machen.

"Die Soldaten" war das erste Buch, dass ich von Tobias O. Meißner gelesen habe. Die Reihe "Im Zeichen des Mammuts", die in derselben Welt spielt, kenne ich noch nicht. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Er ist angenehm zu lesen und passt sich immer wieder den Situationen an. Das Buch lebt dabei nicht von actionreichen Szenen, sondern vor allem von den starken und sehr unterschiedlichen Charakteren, die der Autor erschaffen hat. Durch diese unterschiedlichen Typen in der Kompanie kommt es immer wieder zu lustigen Situationen, aber auch zu Reibereien. Am besten hat mir dabei das "Scheusal" gefallen, auch wenn diese Figur schon hart an der Kante zur Karrikatur ist.

Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit der Ausbildung der Soldaten. Diese Hälfte ist eher ruhig und lustig. Die zweite Hälfte wird dann deutlich düsterer und spannender, wenn die Kompanie ins Land der Affenmenschen geschickt wird. Das Land ist ihnen vollkommen unbekannt, so dass es ihnen und somit auch dem Leser schwer fällt, gefährliche Situationen richtig zu erkennen. Dies fand ich sehr gut beschrieben, die Angst und Unsicherheit schwappte aus dem Buch förmlich auf den Leser über.

Das Ende ist das einzige, was mir nicht gefallen hat, auch wenn es auf diese Art sehr realistisch wirkte. Es ist mir viel zu offen, viele Fragen sind ungeklärt. Der Schwerpunkt des Buches liegt aber nicht darauf, sondern eher auf Fragen wie, warum jemand Soldat werden möchte oder wie man mit schweren Situationen, bspw. dem Tod eines Kameraden umgeht. Entgegen meiner Erwartungen vermittelte das Ende für mich eine sehr antimilitärische Einstellung des Autors (was mir aber gefallen hat).

Dieses Buch ist für Leser zu empfehlen, die starke Charaktere viel Action vorziehen. Mir hat es sehr gut gefallen und der Autor hat mit dem Ende auf jedenfall bewirkt, dass man sich mit der Thematik auseinandersetzt. Ich werde auf jedenfall bald auch die Reihe "Das Zeichen des Mammuts" lesen, auch in der Hoffnung, mehr Informationen zu erhalten. Das Buch ist aber definitiv auch ohne die Reihe gelesen zu haben gut verständlich.