Rezension

Böse, schräg und witzig...

Das Känguru-Manifest - Marc-Uwe Kling

Das Känguru-Manifest
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 4.5 Sternen

Sie sind wieder da – das kommunistische Känguru und der stoische Kleinkünstler!

Marc-Uwe Kling lebt immer noch mit einem Känguru zusammen: einem kommunistischen Känguru, einem süchtigen Känguru - süchtig nach Schnapspralinen. Einem etwas rückständigen Känguru also, das zu allem Überfluss auch noch Nirvana hört. Eine durchaus schwierige Partnerschaft, die sich in absurd tiefschürfenden Debatten äußert...
Das Känguru hat überdies einen Antagonisten erhalten: in die Wohnung gegenüber ist ein Pinguin eingezogen, der einer geregelten Arbeit als Vertreter für Tiefkühlkost nachgeht, und sich auch ansonsten höchst verdächtig benimmt. Das Känguru und der Pinguin machen sich gegenseitig das Leben schwer, und darüber hinaus plant das Känguru diesmal Größeres. Es ruft einen Fight Club ins Leben, später gründet es dann als Antwort auf Facebook ein Asoziales Netzwerk (in dem man Sachen nur schlecht finden und Feinde für sich gewinnen kann) und verübt Anti-Terror Anschläge. Doch das mysteriöse Ministerium für Produktivität versucht das Känguru in seine Fänge zu bekommen...

Im Gegensatz zum ersten Teil ist dieses Buch deutlich politischer, künstlerischer, düsterer, ab und an auch absurder und alberner als der Vorgänger "Die Känguru-Chroniken".  Doch auch diesmal trägt Marc-Uwe Kling wieder auf seine nahezu stoische Art die Dialoge vor, und auch diesmal hat mich das Gehörte wirklich amüsiert.
Viele gesellschaftlich bedenkliche Entwicklungen werden hier pointiert präsentiert und geraten teilweise richtig böse. Besonders gefallen haben mir auch die zahlreichen falschen Zitate - den falschen Urhebern untergeschoben, was teilweise richtig schräg war. Mir hat´s jedenfalls wieder gefallen, und ich freue mich auch schon auf den dritten Band!

© Parden

Erschienen sind vom Känguru bisher:

1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung