Rezension

Blutige und ästhetische Action ohne viel Handlung

Gantz:E 1 -

Gantz:E 1
von Hiroya Oku

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der erste Band der Manga-Reihe „GANTZ:E“ von Autor Hiroya Oku und Zeichner Jin Kagetsu besticht vor allem durch seine detaillierten Zeichnungen und die liebevolle Darstellung der Edo-Zeit in der der Manga spielt. Die Handlung bleibt dabei leider zunächst oberflächlich und relativ simpel.

Was in Band 1 passiert, ist schnell zusammengefasst: Zwei junge Männer ertrinken im Kampf in einem Fluss und geraten in eine Zwischenwelt, wo sie von einer mysteriösen schwarzen Kugel und einer Reihe irritierter Menschen erwartet werden, die ebenfalls nicht so genau wissen, wie sie hierhergekommen sind. Schnell stellt sich heraus, dass sie alle um ihr Leben kämpfen müssen … und das tun sie dann auch.

Nahezu die gesamte zweite Hälfte des Bandes widmet sich bildgewaltiger, oft großformatiger Kampfszenen gegen unheimliche Wesen, die in atemberaubender Ästhetik ausgeführt werden. Für Fans von Action und düsterer Ästhetik ist der Manga also ein echter Augenschmaus, wer sich darüber hinaus aber auch noch eine einfallsreiche Story wünscht, bleibt (zumindest nach Band 1) etwas ratlos zurück. Die Motivation der Charaktere bleibt meist undurchsichtig, die Handlung entwickelt sich teils sprunghaft und ohne rechte Logik. Dieser Manga lässt sich also eher als Kunst- denn als Literaturprodukt genießen, was ein wenig schade ist, denn die Prämisse hätte durchaus das Potenzial für eine vielschichtigere Handlung gehabt.

„GANTZ:E“ ist also hauptsächlich ein Manga für Menschen, die sich für ausdrucksstarke Bilder begeistern können und der Story weniger Gewicht beimessen. In dieser Hinsicht ist er jedoch wirklich eindrucksvoll und lohnenswert.