Rezension

Bloß nicht auffallen!

Malavita, deutsche Ausgabe - Tonino Benacquista

Malavita, deutsche Ausgabe
von Tonino Benacquista

Bewertet mit 3.5 Sternen

Gemächlich beginnt Tonino Benacquista seine Geschichte um die Familie Blake/Manzoni. Sie erscheint dem Leser zunächst ganz normal, die netten Nachbarn von nebenan eben. Nach und nach wird aber immer deutlicher, dass sich hinter den Blakes eigentlich eine Mafia-Familie verbirgt. Mit viel schwarzem Humor und der Verwendung der hinlänglich bekannten Klischees nimmt die Handlung Fahrt auf ohne dabei platt zu wirken. Die Personen sind in ihrer Widersprüchlichkeit gut charakterisiert und in Szene gesetzt. Besonders Fred war für mich der große Sympathieträger.

Ich hätte nicht erwartet, dass ein Roman über eine sich im Zeugenschutzprogramm befindende Mafiosi-Familie, angerichtet mit einer guten Portion Witz, Ironie und fast schon an Slapstick grenzenden Aktionismus, mich so gut unterhalten würde. Ich habe mich bei der Lektüre sehr gut amüsiert. Dieser Roman ist sehr leicht und schnell zu lesen, man will einfach wissen, wie es mit der ehrenwerten Familie weitergeht, weil man ahnt, gut kann das nie im Leben ausgehen.

Mein Fazit: Dieser temporeiche, mit schwarzem Humor gespickte Roman hat mich durchgehend gut unterhalten. Er brachte genau das richtige Maß an Witz, gut konstruierter Geschichte und erzählerischem Können für genüssliche Lesestunden mit. „Malavita“ ist ein wirklich netter Roman um vom trockenen Alltagsgeschehen abzuschalten und den Feierabend zu genießen.