Rezension

Blaue Nacht

Blaue Nacht - Simone Buchholz

Blaue Nacht
von Simone Buchholz

Bewertet mit 4 Sternen

Die Staatsanwältin Chastity Riley ist aufgrund ihres Fehlverhaltens nun als Opferschutzbeauftragte tätig. Sie muss sich um einen Mann kümmern, der zusammengeschlagen wurde und mit mehreren Knochenbrüchen sowie abgeschnittenem Finger im Krankenhaus liegt. Doch aus ihm was herauszubekommen ist extrem schwierig, da muss Chastity zu Spezialmitteln greifen. Aber letztlich gibt der Mann ihr doch kleine Hinweise. Diese führen ins Drogenmilleu und zu einem Mann, der seit Jahrzehnten sein Unwesen treibt, dem aber bisher nie was nachgewiesen werden konnte.

Der Start in das Buch fiel mir ein wenig schwer, da ich die vorherigen Bände nicht kenne und mir die Personen somit komplett fremd waren. Ich hatte meine Probleme, die vielen Personen zuzuordnen und ins richtige Verhältnis zu bringen. Das dauerte verhältnismäßig lange. Bis knapp zur Mitte des Buches standen die Ermittlungen nicht so sehr im Vordergrund sondern liefen eher nebenbei. Es fanden sich auch einige Einschübe aus der Vergangenheit, mit denen ich nichts anzufangen wusste, da mir die Personen noch nicht geläufig waren. Ab Mitte des Buches ist dann die Spannung deutlich gestiegen und die Frage, weshalb der Mann namens Joe so zugerichtet wurde und im Krankenhaus liegt, stand im Vordergrund. Dann wurde die Geschichte auch sehr spannend und mitreißend. Durch Joes Hinweise kommt Riley mit ihren Kollegen einem Drogenring auf die Spur, der von Tschechien über Leipzig nach Hamburg führt. Diesen Hintergrund fand ich gut durchdacht und nicht vorhersehbar. Chastity Riley hat eine ganz besondere, kernige Art. Sie hat ein sehr schnoddriges Mundwerk und eine Vorliebe für Bier und Zigaretten. Ihre Ermittlungsmethoden entsprechen auch nicht immer der üblichen Weise. Ihre Art passt auf jeden Fall auf den Kiez. Und bei einigen Sprüchen musste ich schon sehr grinsen. Das Buch hat mich dann doch noch gepackt und ich fand es lesenswert, gerade wegen der besonderen Charaktere, die man in dieser Form selten findet. Ich vergebe vier Sterne.