Rezension

Bildgewaltiges und berührendes Märchen für Jung und Alt.

Der Eisbärprinz -

Der Eisbärprinz
von Maja Lunde

Bewertet mit 5 Sternen

Märchenhafte Graphic Novel

Inhalt:

Wirbelwind Liv begegnet einem geheimnisvollen Eisbären.

Die zwei verbindet etwas und das Mädchen beschließt, ihm in das ewige Eis der Berge zu folgen.

Instinktiv spürt Liv, dass er ein Geheimnis mit sich trägt. Und tatsächlich ist der Bär kein gewöhnlicher Eisbär, sondern ein verfluchter Prinz!

Um Prinz Valemon zu retten, muss Liv Stärke und Mut beweisen, sich auf eine gefährliche Reise begeben und der bösen Königin entgegenstellen ...

 

Ein norwegisches Märchen. Erzählt von Maja Lunde und illustriert von Hans Jørgen Sandens.

 

Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre

Das Lettering in Großbuchstaben ist gut lesbar und die Schrift nicht zu klein.

 

Mein Eindruck:

Veredelt mit Goldfolie und als großformatiges Hardcover ist diese Graphic Novel ein Hingucker. Bereits das Titelbild vermittelt einen guten Eindruck der atmosphärischen Illustrationen.

Die Zeichnungen spiegeln sowohl die Stimmung wie auch die Emotionen sehr gut wider. 

Durch das Spiel mit Farbgebung und Perspektiven wirken Kulisse und Charakter lebendig. Beim Setting wird auf Abgrenzung mit dunklen Linien verzichtet, wohingegen Mensch und Tier mit schwarzen Konturen versehen sind. Eine ausdrucksstarke Abgrenzung, die mir sehr gefällt und das märchenhafte (teils verträumte) Bild des Königreichs unterstreicht.

Auch Mimik und Gestik wirken authentisch und dynamisch.

Bild und Text gehen Hand in Hand und ergänzen sich hervorragend. Der Wechsel von kurzen Textabschnitten und Dialogen in Sprechblasen bringt Schwung in die Handlung und sorgt für Abwechslung.

Die Geschichte selbst entwickelt sich temporeich und besonders das Märchenelement (sprechende Tiere usw.) gefällt. 

Mit der klassischen Einleitung "Es war einmal ..." wird zunächst die Vorgeschichte erläutert:

Prinzessin Eira wurde früh vom Schicksal geprüft, als sie durch ein Unglück beide Eltern verlor. Durch ihre einzigen Vertrauten verhätschelt und verzogen, wächst sie besessen von Gier auf. Ein Nein wird nicht akzeptiert. Dass Prinz Valemon nicht interessiert ist und selbst schwarze Magie nichts daran ändert, bringt die künftige Königin zur Raserei. Blind vor Wut verflucht sie den Prinzen und verwandelt ihn in einen Eisbären. In der Nacht jedoch wandert der Prinz in Menschengestalt rastlos durch das ewige Eis. Doch niemand darf ihn dabei sehen. Sonst bleibt er ewig ein Eisbär.

Weit entfernt tritt die quirlige, aufgeschlossene und wissbegierige Liv in Aktion. Nach einem harten Jahr zählt jede helfende Hand. Doch Liv ist mit ihrer tagträumenden Art und Abenteuerlust eher Last als Hilfe. Der Satz "Ich kann dich hier nicht brauchen!" schallt ihr mehrfach entgegen. Dabei trägt sie das Herz am rechten Fleck und meint es nicht böse.

Die (zufällige) Begegnung des verwunschenen Eisbären und der toughen Liv ist ein Wink des Schicksals und für beide die Rettung.

Um der verarmten Familie ein hungriges Maul zu sparen, zieht Liv hinaus in die Welt. Auf den Spuren des Eisbären.

Wunderschön mitzuerleben, wie ihre Freundschaft und das Vertrauen wächst. Das Mädchen lernt vom Eisbären und umgekehrt.

Zum Fortgang (und Ausgang) ihres Abenteuers und Livs gefährlicher Reise möchte ich nicht zu viel verraten.

Lesende erwartet ein zauberhaftes Märchen zum Mitfiebern, Träumen und Staunen.

5 von 5 Schneeflocken und eine Leseempfehlung für Jung und Alt!

 

Fazit:

Ein wunderbares nordisches Märchen adaptiert als bildgewaltige Graphic Novel!

 

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Rezensiertes Buch: "Der Eisbärprinz" aus dem Jahr 2023