Beziehungsgeschichte, der es an Emotionen mangelt
Inhalt
Als sich der 39jährige Jeff nach einem Arbeitstag auf den Weg nach Hause begibt, erleidet er einen tödlichen Autounfall. Seine Frau Claire bleibt mit dem gemeinsamen Sohn Seth zurück und es fällt ihr schwer mit dem Verlust ihres Mannes umzugehen. Doch sie trauert nicht alleine. Denn auch Trish, eine Kollegin von Jeff, kann kaum glauben, dass dieser aus dem Leben gerissen wurde. Sie begibt sich zu seinem Begräbnis, wo sie auch Claire auffällt, die sich die Frage stellt, wieso Trish dabei ist und so bewegt reagiert. Je näher sie der Antwort kommt, desto deutlicher wird, dass Jeff nicht der Mann war, den sie glaubte zu kennen.
Meine Meinung
"Letzte Nacht" wird aus der Perspektive der drei Protagonisten Jeff, Claire und Trish erzählt. Wechselweise kommt einer zu Wort und berichtet entweder von der Zeit vor dem tödlichen Unfall, über die Gefühle, die die zwei Frauen nach dem Tod von Jeff haben und auch wie ihr Aufeinandertreffen verläuft.
Diese Handlungsstränge machen die Geschichte zwar interessanter, aber leider haben sie mir keine der Figuren näher gebracht. Catherine McKenzie hat einen Roman geschrieben, der hätte berühren können, aber ich habe die entsprechenden Emotionen vermisst. Vieles war so vorhersehbar und ich konnte mir schon nach einem Drittel denken, wie die Geschichte ausgeht. Selbst das Ende hat mich dann nicht mehr so bewegen können, auch wenn es eine kleine Überraschung mit sich gebracht hat.
Durch den eher sachlichen Erzählstil, hat mich "Letzte Nacht" nicht in der Form angesprochen, wie ich es bei der Thematik erwartet hätte. Immerhin geht es um Trauer, Betrug, Liebe, Enttäuschung und Schmerz – Empfindungen die mit Emotionen behaftet sind, hier aber recht nüchtern verpackt wurden.
Fazit
"Letzte Nacht" ist keine leichte, anspruchslose Kost, sondern eine intelligent geschriebene Geschichte um Liebe, Enttäuschung und Betrug, der es jedoch an Emotionen mangelt. Von mir gibt es daher leider nur 3 Sterne.