Rezension

Bewegende Vergangenheit wird aufgedeckt

Das Lächeln des Panthers
von Johannes Groschupf

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Anruf der Mutter holt die 17-jährige Katinka aus dem beschaulichen Internatsleben in Schottland zurück nach Berlin. Nach kurzer schwerer Krankheit stirbt ihr Vater und hinterlässt ihr das im Familienbesitz befindliche Hotel Marabu. Wie soll es jetzt mit dem hoch verschuldeten Gebäude, das stark renovierungsbedürftig ist, weitergehen? Eine mondäne Baronin, ein drängender Investor, ausbleibende Gäste und merkwürdige Vorkommnisse machen es Katinka nicht leichter, sich zu entscheiden.

Johannes Groschupf hat mit diesem Jugendbuch ein altes Hotel und deren Geschichte lebendig werden lassen. Der Schreibstil ist leicht und gut zu lesen. Wobei nicht durchgehend der gleiche Stil gewählt wird. Die Geschichte wird langsam aufgebaut und viele Andeutungen lassen ahnen, dass es um mehr geht, als um ein Erbe.

Interessante Charaktere verleihen der Geschichte einen gewissen nostalgischen Touch. Da ist zum Beispiel der geheimnisvolle Gast Skripnik, der stundenlang das Gemälde "Das Lächeln des Panthers" anschaut. Seine Spur  verliert sich aber zunehmend in der Handlung, die vom Leser erwartete Geschichte bleibt aus.

Die Baronin von Rochlitz, die wie ein Schatten anfangs immer wieder mit einem Rolls Roye vor dem Hotel auftaucht und verschwindet, bekommt dagegen im Laufe der Handlung immer mehr Konturen.

Das verstaubte Flair des Hotels soll durch jüngere Einflüsse aufgelockert werden, was nur teilweise gelingt. Ein junger Künstler, der Katinka sofort sympathisch ist, bleibt leider sehr im Hintergrund und wirkt nicht greifbar, obwohl sich zwischen den beiden eine Liebesgeschichte entwickelt. Eine Schülerparty im Hotel gerät außer Kontrolle und auch die Sprache verliert sich hier zunehmend.

Interessant ist das eigentliche Geheimnis das das Hotel in sich birgt. In den Kriegswirren des 2. Weltkrieges wurde das Hotel zu einem wichtigen Ort. Doch nicht nur das Haus, sondern auch Katinka erlebt eine Überraschung, was ihre Vergangenheit angeht.

Zum Ende wird der Spannungsbogen dann doch sehr überstrapaziert. Dinge überschlagen sich, werden teilweise sehr überzogen dargestellt und sehr dramatisch beschrieben.

Für mich wurden viele Dinge nicht beendet oder schlüssig erklärt.

Fazit: Ein Jugendbuch, dass sich schnell und flüssig lesen läßt, aber wenig Tiefgang besitzt