Rezension

Besonders gut für eine jüngere Zielgruppe oder Fantasy-Einsteiger geeignet

Aurinja
von Sabine Niedermayr

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Aurinja“ lässt sich leicht lesen und ist optimal für eine jüngere Zielgrippe geeignet. Die vorhandenen kleinen Schwächen werden durch detaillierte Beschreibungen ausgeglichen.

Der Junge Argon liebt es, am Lagerfeuer zu sitzen und Legenden aus längst vergangenen Zeiten zu erzählen. Der Kriegsheld Zesaya, der einst den bösen Lord Korthan vernichtete, hat es ihm besonders angetan. Nicht ahnend, dass die blutigen Legenden seine Welt verändern könnten, macht Argon den Kindern in seinem Dorf liebend gerne Angst mit seinen Geschichten. Eines Abends werden die Menschen seiner Heimat Zeuge eines seltenen Naturschauspiels. Auch Argon betrachtet gespannt die Mondwende. Doch hinter diesem wunderschönen Ereignis verbirgt sich ein schreckliches Geheimnis. Während die Menschen den Himmel bewundern, kehrt im Stillen ein grausamer Herrscher zurück. Alleine Argons Mutter scheint etwas zu ahnen, denn mit einer List bringt sie ihren Sohn dazu, das Dorf zu verlassen. Freiwillig hätte Argon dem Dorf nicht den Rücken gekehrt. Sie sind noch nicht sehr weit gekommen, als plötzlich dunkle Gestalten auftauchen und Argons Mutter entführen. Mit einem Mal stellt sich die Frage, warum Argons Mutter so wichtig zu sein scheint, dass sie gefangen genommen wird. Argon macht sich auf die Suche nach ihren Entführern. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die Argon immer wieder an seine Grenzen bringt.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Die Autorin Sabine Niedermayr beschreibt alles sehr ausführlich und lässt der Geschichte ausreichend Raum, um sich zu entfalten. Obwohl das Tempo stetig steigt, wird alles detailliert erklärt. Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte hatte ich Fragen. Da ich mich mit männlichen Hauptprotagonisten oftmals schwer tue, lag mir die zweite Protagonistin, Ismina, mehr am Herzen. Nach anfänglicher Zurückhaltung ist sie ist ein mutiges und entschlossenes junges Mädchen. Man muss sie einfach gern haben. Argon ist vor allem am Anfang überfordert mit vielem, was ihm auf seiner Reise wiederfährt. Er wirkt sehr jung und oft unsicher. Im Laufe des Buches entwickelt er sich zu einem mutigen jungen Mann weiter, was mir gut gefallen hat. Auch die anderen Charaktere, ob gut oder böse, werden gut beschrieben und bleiben im Kopf. Obwohl sowohl Tempo, als auch Spannung konstant steigen, hatte ich im Mittelteil einen kleinen Durchhänger. Auf der einen Seite hätte ich mir schon früher etwas mehr Action gewünscht, auf der anderen Seite fehlte mir ein wenig das Hineinversetzten und Mitfiebern mit den Hauptprotagonisten. Zu beiden konnte ich keine richtige Nähe aufbauen. Zum Schluß kommt dann jede Menge Spannung auf und es passiert wirklich viel. Das letzte Viertel des Buches konnte mich richtig fesseln. Sehr gut gelungen ist der Autorin die Beschreibung der von ihr geschaffenen Welt. Man hat alles direkt vor sich gesehen. Besonders die Stadt Aurinja hat es mir angetan, die auch auf dem Cover abgebildet ist. Der Sprachstil von Sabine Niedermayr ist schön flüssig, wodurch sich das Buch leicht lesen lässt und besonders gut für eine jüngere Zielgruppe oder Fantasy-Einsteiger geeignet ist.