Rezension

Bei Hundenarren und Weinliebhaber gehört dieses Buch unbedingt ins Regal!

Tod & Trüffel - Carsten Sebastian Henn

Tod & Trüffel
von Carsten Sebastian Henn

Eines Morgens ist das verschlafene Dorf Rimella menschenleer. Auf den Tischen steht noch das Geschirr, in den Gärten hängt noch die Wäsche. Das junge Windspiel Niccolò macht sich verzweifelt auf die Suche nach seinen Menschen. Nur der erfahrene Trüffelhund Giacomo kann ihm helfen, die Hintergründe eines Unglücks aufzuklären - und damit ein noch größeres zu verhindern. Für die beiden beginnt ein tödliches Abenteuer.

Schon bei der Buchrückenbeschreibung dürfte Hundefreunden das Herz aufgehen. Endlich gibt es wieder einen Hundekrimi, der sich nicht nur nach langweiligen Phrasen anhört. Stars des Buches sind der Trüffelhund Giacoma und das Windspiel Niccoló. 
Niccoló wird aus seinem ruhigen und vertrauten Leben gerissen als von einem auf dem anderen Tag alle Menschen aus seiner Heimatstadt Rimella verschwunden sind. Zurück bleiben nur die Tiere Rimellas und ohne ihre Menschen fühlen sie sich doch sehr verloren. Einzig Niccoló behält einen klaren Kopf und sucht Hilfe bei dem Trüffelhund Giacomo, um die Menschen aus seiner Stadt zu suchen. 
Auch Carsten S. Henn kommt in seinem Hundekrimi nicht ganz ohne „Vermenschlichung“ der Hunde aus. Trotzdem schafft er den Spagat, dass die Hunde noch wie Hunde wirken und trotzdem ihr Verhalten für den Menschen verständlich ist. Auch die anderen Tiere, die in diesem Buch auftauchen, wie Bären, Wildschweine und Wölfe bleiben in den Grundzügen ihrem Wesen treu. Bei den Wölfen hat Henn gekonnt die Situationen und die Rangordnungen innerhalb des Rudels hervorgehoben. Zwar wird die Kralle, ein Bund aus drei Wölfen, nie so in einem Rudel zu finden sein, aber wieso sollte in einem Hundekrimi nicht auch Fantasyelemente zu finden sein. Absoluten Kultstatus haben die Dachshunde. Die kleinen Beherrscher der Unterwelt "verdammich, ja" bringen dem Leser ein breites Grinsen ins Gesicht. Die Menschen spielen in diesem Buch nur eine untergeordnete Rolle. Einzig Isabelle und ihr Gegenspieler werden etwas näher beleuchtet. Isabelle ist eine Tieraktivistin, die sich dafür einsetzen will, dass die Wölfe, welche Niccolós Heimatstadt besetzt haben, nicht vertrieben werden. Da sie gleichzeitig auch eine Hundenärrin ist und mit ihrem Hund Canini anreist, trifft sie auch auf Giacomo und Niccoló, wobei Niccoló feststellt, dass ihm eine perfekte Verbindung mit Isabella verbindet. 
Nach der Lektüre des Buches wird man seinen Hund einmal kurz mit anderen Augen sehen und sich fragen, ob es sowas wie eine "perfekte Verbindung" wirklich gibt.

Fazit

Bei Hundenarren und Weinliebhaber gehört dieses Buch unbedingt ins Regal!