Rezension

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Band 2 der Victoria-Bergman-Trilogie

Narbenkind
von Erik A. Sund

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kommissarin Jeanette Kihlberg und ihr Kollege Jens Hurtig sind weiter auf der Suche nach der geheimnisvollen Victoria Bergman, die wie vom Erdboden verschluckt ist. Währenddessen geschieht eine Reihe von Morden, die alle einen gemeinsamen Nenner zu haben scheinen: Victoria. Zu allem Überfluss sieht sich Jeanette privat vollkommen überfordert mit der Erziehung ihres Sohnes Johan, der sich zu Recht, vollkommen vernachlässigt fühlt. Jeanette muss sich zunehmend zwischen ihrem Job und ihrem Sohn entscheiden. Dass sie und Hurtig heimlich auch noch die ad acta gelegten Fälle um die unbekannten Jungenleichen weiter verfolgen, macht die Sache nicht wirklich einfacher. Und welche Rolle spielt Staatsanwalt Kenneth von Kwist in diesem ganzen Wirrwarr?

Ich bin bei dieser Serie etwas hin und her gerissen. Auf der einen Seite finde ich die Geschichte wirklich spannend und möchte wissen, wie es weiter geht. Auf der anderen Seite nervt mich Jeanette immer mehr in ihrer Rolle als schlechte Mutter, die ihren Sohn vollkommen vernachlässigt, um sich im Job gegen ihre männlichen Kollegen zu behaupten. Auf der anderen Seite empfand ich dieses Buch noch verworrener als das erste, was langsam wirklich anstrengend wird. Wird dann wieder ein neuer Hintergrund oder eine Wissenslücke aufgefüllt, bin ich mir dann immer nicht ganz so sicher, ob mir diese Lösungen so gefallen. Man hat als Leser jedenfalls (fast) keinerlei Chance, eine der Wendungen oder Entwicklungen vorherzusehen. Trotzdem will ich jetzt natürlich wissen, wie sich das Ganze dann letztendlich zusammen fügt. Und auch, wann Jeanette endlich erkennt, welche Rolle Sofia Zetterlund bei allem spielt. Nach den doch recht offensichtlichen Hinweisen in diesem Buch finde ich es mittlerweile ziemlich unglaubwürdig, dass Jeanette immer noch nichts ahnt.