Rezension

Badabing! ist nicht alles

Der Club der Traumtänzer - Andreas Izquierdo

Der Club der Traumtänzer
von Andreas Izquierdo

Klappentext:
Gabor Schöning sieht gut aus, ist erfolgreich, und die Frauen liegen ihm zu Füßen: Die Welt ist für ihn wie ein großer Süßwarenladen. Außerdem ist Gabor ein Mistkerl. Er schreckt vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Doch dann fährt er mit dem Auto die Direktorin einer Sonderschule an. Und die kennt sich mit Schwererzieh-baren wie ihm bestens aus. Als Wiedergutmachung soll Gabor fünf Sonderschülern Tango beibringen. Das Problem ist nur, dass alle Schüler einen IQ unter 85 und eigentlich keinen Bock auf Tanzen haben. Die Sache gerät außer Kontrolle: Die Kids stellen sein Leben auf den Kopf, sein ärgster Konkurrent wittert die große Chance, ihn aus der Firma zu drängen, und zu allem Überfluss verliebt er sich in eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen liegt. Als eines der Tangokids schwer erkrankt, setzt Gabor alles auf eine Karte – er wird diesen Jungen retten, egal, was er dabei aufs Spiel setzt.

Der Autor:
Andreas Izquierdo, geboren 1968, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte u. a. den Roman >König von Albanien< (2007), der mit dem Sir- Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie den Roman >Apocalypsia< (2010), der den Lovelybooks-Leserpreis in Silber für das beste Buch 2010 erhielt und zum Buch des Jahres bei Vorab-lesen.de gewählt wurde. Im DuMont Buchverlag erschien von ihm >Das Glücksbüro< (2013).

Meine Meinung:
Gabor Schöning hat einen Nachnamen, der wie die Faust aufs berühmte Auge passt. Er sieht gut aus, weiß das natürlich auch, ist ein Karrieretyp durch und durch, und kennt sich wenig bis gar nicht mit zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Das ändert sich eines Abends, als er in einen Autounfall verwickelt wird, der die Direktorin Kathrin Bendig ins Krankenhaus befördert. Gabor denkt natürlich, dass er sie mit Geschenken und seiner charismatischen Art bezaubern kann, doch sie hat ganz andere Pläne mit ihm. Er soll in ihrer Sonderschule fünf Kids das Tanzen beibringen. Ab diesem Tag ist nichts mehr so, wie es vorher war, denn Gabor entdeckt, dass unter seinem Armani-Anzug tatsächlich ein Herz steckt.

"Der Club der Traumtänzer" ist ein Buch, das den Leser durch eine Menge Emotionen, die es auslöst, zu begeistern weiß. Man lacht (die Dialoge zwischen Gabor und Kathrin sind herrlich, Situationskomik pur), ist traurig, man hofft und erlebt mit, wie ein Mann, der in der Blüte seines Lebens steht, plötzlich zu zweifeln beginnt. Dabei war es sehr interessant, nach und nach in die Vergangenheit von Gabor einzutauchen, um ihn besser zu verstehen.

Die fünf Kids sind mir selbst ans Herz gewachsen. Ihre Schicksale sind aus dem Leben gegriffen, gehen nahe und machen nachdenklich und auch wütend.
Über Vinnie zum Beispiel habe ich mich köstlich amüsiert. Was für ein toller Junge, der selbst aus den komischsten Situationen noch Lacher hervorbringen kann. Mit Felix habe ich gelitten und Lisa sorgte für Überraschungen.

Eine wirklich warmherzige Geschichte, die zeigt, dass es nie zu spät ist, sein Herz zu entdecken, etwas Gutes zu tun und auch für sich selbst etwas mitzunehmen.

5 Sterne, Badabing!