Rezension

Authentisch erzähltes Leben einer Frau in der Renaissance

Das geheime Buch der Grazia dei Rossi
von Jacqueline Park

Bewertet mit 4 Sternen

Gut recherchierte historische Details zu einer interessanten Familiengeschichte zusammengestellt.

Italien zur Zeit der Renaissance bietet viel Potential für eine interessante Familiengeschichte. Im Mittelpunkt dieses opulenten Werkes steht Grazia die Rossi, eine Jüdin, die kein angepasstes Leben führen möchte, so wie es von ihr erwartet wird. Als ihr Leben eine Wende nimmt, schreibt sie ihre Geschichte als Vermächtnis für ihren Sohn auf. Die gekonnt gefüllten mehr als 700 Seiten lassen keine Langeweile aufkommen.

Sie beginnt mit der Geburt ihres jüngsten Bruders, bei der ihre Mutter stirbt und endet mit dem Erwachsenwerden ihres eigenen Sohnes. Diese Reise führt sie quer durch Italien. Geboren in Mantua, eine schwierige Jugend in Ferrara, die Probleme eines schwächlicher Vaters führen sie nach Bologna und nach einer Zwischenstation in Venedig, gelegentlicher Rückkehr nach Mantua, kommt sie letztendlich in Rom an.

Auf diesem Weg erlebt sie sehr viel. Verliebt in einen adligen Christen bleibt nur eine Taufe, um ihr Glück zu finden. Sie ist hin- und hergerissen zwischen der großen Liebe und ihrem Glauben einschließlich ihrer jüdischen Familie, die sie im Falle einer Taufe verlieren würde. Sie geht ihren eigenen Weg und bleibt sich immer treu, z. B. Durch ihre Ehe mit einem jüdischen Arzt. Ihre Erlebnisse spiegeln das Zeitalter genau wieder, denn Machtspiele und blutige Schlachten haben so stattgefunden wie beschrieben,

Sehr gut haben mir die authentischen historischen Begebenheiten gefallen, die sehr gut recherchiert sind. Basierend auf zwei historisch belegten Briefen zwischen einer Jüdin aus Mantua und Isabelle d'Este entstand ein lesenswerter historischer Roman. Er zeigt in bemerkenswerter Weise das Leben der Juden und der Frauen in dieser Epoche.