Rezension

Aus meiner Sicht nur etwas für Mankell-Fans

Der Sprengmeister
von Henning Mankell

Bewertet mit 3 Sternen

Juni 1911: Oskar Johannson arbeitet als Sprengmeister und trägt bei einem schweren Arbeitsunfall mehrere Verletzungen davon. Von seiner ersten Liebe wird er sitzen gelassen und heiratet stattdessen Elvira, die ihm treu zur Seite steht und auch seine sozialistische Gesinnung teilt. Im Alter erwirbt Oskar ein altes Saunahäuschen, in dem er seinen Ruhestand verbringt... .
Tatsächlich ist dieser Roman das Debüt von Henning Mankell, welches allerdings erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt worden ist. Genau deshalb war dieses Buch für mich interessant und ich war neugierig darauf, doch meine Erwartungen an die Handlung wurden nicht ganz erfüllt. 
Teilweise habe ich sie als in die Länge gezogen und sogar als langweilig empfunden und konnte mich bis zum Schluss nicht richtig einlesen.
Das Leben des Protagonisten Oskar wird durch einen Ich-Erzähler geschildert, der selbst im Hintergrund bleibt und dessen Rolle mir nicht ganz klar war. Er verbringt viel Zeit mit dem mittlerweile gealterten Mann in dessen Saunahäuschen und gibt seine Geschichten recht unsortiert und auch nicht chronologisch wieder. So entstehen viele Zeitsprünge, so dass ich der Handlung oft nicht ganz folgen konnte.
Oskar selbst ist eine beeindruckende Figur, die selbst nach einem schweren Unfall wieder in seinem Beruf als Sprengmeister arbeitet und weiterhin für die sorgt, die ihm wichtig sind. An ihm sieht man jedoch, wie sich soziale Ungerechtigkeit auf die Arbeiterschicht auswirkt und das selbst politisches Engagement damals kaum etwas verändert hat.
Generell merkt man bei dem Buch, dass damals Mankells Art zu schreiben noch nicht ganz ausgreift gewesen ist. Der Text lässt sich zwar flüssig lesen, aber hat aus meiner Sicht nur wenig mit seinen anderen herausragenden Romanen gemein. Daher denke ich, dass dieses Buch eher etwas für echte Mankell-Fans ist.
Insgesamt konnte mich ,,Der Sprengmeister" leider nicht ganz überzeugen, aber es ist natürlich interessant, mal den ersten Mankell zu lesen.