Rezension

Auftakt mit leichten Anlaufschwierigkeiten!

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1 - Rose Snow

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
von Rose Snow

Bewertet mit 3 Sternen

"Ein Augenblick für immer - Das erste Buch der Lügenwahrheit" ist der erste Teil einer neuen Romantasy-Triologie des erfolgreichen Autorinnenduos Rose Snow.
Protagonistin ist die junge June, die ihr letztes Schuljahr bei ihrem Onkel in Cornwall verbringen und auf einer englischen Privatschule ihren Abschluss machen möchte, um anschließend in Oxford zu studieren.
June ist väterlicherseits Engländerin, war jedoch bis auf ein einziges Mal in ihrer Kindheit nie in England und hatte keinerlei Kontakt zu ihren dortigen Verwandten.
Insofern fand ich es schon etwas überraschend, dass sie sich so plötzlich zu diesem doch recht längerfristigen Aufenthalt bei ihren wildfremden Verwandten entschließt und dann im Vorfeld keinerlei Informationen über den Grund der Differenzen zwischen ihrem Vater und der englischen Verwandtschaft einfordert.
Allerdings ist es so wiederum nicht verwunderlich, dass sie anstelle in einem gemütlichen kleinen Cottage in einem hochherrschaftlichen Landsitz landet und sich plötzlich nach "Downtown Abbey" versetzt fühlt. Ebenso überraschend trifft sie auf ihre beiden gutaussehenden, aber geheimnisvollen Cousins, die sie eigentlich auf einer Weltreise wähnt.
Neben der starken Anziehung, die June zu ihren beiden Cousins fühlt, wird sie aber auch reichlich mit Merkwürdigkeiten und Geheimniskrämerei konfrontiert...

Ich kenne und mochte die Trilogie um die "11 Gezeichneten" aus der Feder der beiden Autorinnen und war sehr gespannt, in welche Fantasywelt uns die beiden diesmal mitnehmen, denn dass die Hauptfiguren irgendwelche magischen Gaben oder Befähigungen haben, das war zu erwarten.
Hier muss der Leser aber relativ lange zuwarten, bis sich in dieser Hinsicht etwas tut, dann aber entpuppt sich Protagonistin June quasi als Naturtalent und versteht alles von selbst. Bei den "11 Gezeichneten" musste das Geschwisterpaar immerhin in ein Internat besuchen (Hogwarts lässt grüßen) und brauchte einige Unterweisung und Übung inklusive Fehlversuchen zum Gebrauch der eigenen Gaben, was mir aber plausibler erschien als bei June im vorliegenden Band...
Mir hat die Idee hinter dem Buch sehr gut gefallen, aber das ganze droht in dem ewigen Hin und Her zwischen June und den Brüdern, insbesondere Blake etwas unterzugehen und ständige Wiederholungen von den ach so blauen Augen der beiden und ihrem tollen Duft nerven auf Dauer. June ist eigentlich sehr sympathisch, so energisch, selbstbewusst und bodenständig, wie sie in einem ihr fremden Land auftritt, aber in Gegenwart ihrer Cousins verliert sie ihre Fähigkeiten völlig...
Schade auch, dass man so lange auf die Fortsetzungen warten muss: Teil 2 ist für 1. Mai, Teil 3 für den 1. Oktober 2019 angekündigt, also keine Geschichte, die man einfach runterlesen kann...